Anwendungskompetenzen Fachbereich Deutsch – Verknüpfung mit dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“

Fortsetzung:

Ausgehend von der Planungshilfe der Sek Eins Höfe und dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“ habe ich ein Brainstorming mit dem Schwerpunkt „Integration der Anwendungskompetenzen im Fachbereich Deutsch“ durchgeführt und meine Erkenntnisse und Ideen auf der unten beigefügten Übersicht festgehalten. Die Übersicht zum Lehrmittel „Sprachstarken 9“ folgt.

Die Übersicht ist weder komplett noch soll sie als Imperativ verstanden werden. Einzelne Ideen wurden bereits konkret durchgeführt, andere sind lediglich angedacht. Doch vielleicht gibt sie der einen oder anderen Lehrperson einen hilfreichen Input zur Integration der Anwendungskompetenzen.

Natürlich bin ich froh über konkrete Ergänzungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder weitere Umsetzungsideen von anderen Deutschlehrpersonen… 😉

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 8

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 7

Anwendungskompetenzen Fachbereich Deutsch – Verknüpfung mit dem Lehrmittel „Sprachstarken 7“

Bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts orientiere ich mich am zur Verfügung stehenden Lehrmittel und erweitere das Angebot durch eigene Umsetzungsideen. Persönlich fehlen mir teilweise ergänzende oder weiterführende Umsetzungsideen, gerade auch wenn es darum geht, die Anwendungskompetenzen aus dem Modullehrplan „Medien und Informatik“ zu berücksichtigen.

Ausgehend von der Planungshilfe der Sek Eins Höfe und dem Lehrmittel „Sprachstarken 7“ habe ich ein Brainstorming mit dem Schwerpunkt „Integration der Anwendungskompetenzen im Fachbereich Deutsch“ durchgeführt und meine Erkenntnisse und Ideen auf der unten beigefügten Übersicht festgehalten. Die Übersicht zu den Lehrmitteln „Sprachstarken 8“ und „Sprachstarken 9“ folgt zeitnah.

Die Übersicht ist weder komplett noch soll sie als Imperativ verstanden werden. Einzelne Ideen wurden bereits konkret durchgeführt, andere sind lediglich angedacht. Doch vielleicht gibt sie der einen oder anderen Lehrperson einen hilfreichen Input zur Integration der Anwendungskompetenzen.

Natürlich bin ich froh über konkrete Ergänzungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder weitere Umsetzungsideen von anderen Deutschlehrpersonen…

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 7

Sekpro2-Klasse im angewandten Projektunterricht im HSRlab – (Auch) In der Wirtschaft sind Computer allgegenwärtig und selbstverständlich.

Die Sekpro2-Klasse der Schule Riedmatt entwickelte an einem eintägigen Workshop im HSRlab (Hochschule Rapperswil) einen Kunststoffbecher. Die Jugendlichen arbeiteten in fünf Projektgruppen als ForscherInnen, TechnikerInnen, FinanzexpertInnen oder Kommunikationsfachpersonen in Zusammenarbeit mit der Technik-Hochschule Rapperswil in einer «realen» Industrieumgebung am Design, der Herstellung und der Vermarktung eines Industrieproduktes.

Die Schülerinnen und Schüler konnten während dieses Projekttages vielfältige Erlebnisse den Bereichen Technische Hochschule, Technik, Industrie und Vermarktung machen. Dabei war auch der Genderaspekt nicht unwichtig. Als Klassenprojekt konzipiert, zeigte sich nicht überraschend, dass sowohl Knaben und Mädchen gleich interessiert und engagiert, begeistert an der Arbeit waren. Nebenbei waren Computer als Hilfsmittel in allen Projektgruppen allgegenwärtig. So wurden mit selbstverständlicher Computerunterstützung Arbeitsdokumente hergestellt, Berechnungen ausgeführt, Recherche betrieben, Präsentationen hergestellt, Filme geschnitten. Produziert wurde der Kunststoffbecher von einer computergesteuerten Spritzgussmaschine.

Bei diesem Projekt standen einiges an Aufwand, auch Kosten, sowie die Zusammenarbeit mit dem HSRlab dahinter. Ein Beispiel von MINT-Projekten, welche sich lohnen und in ähnlicher Art auch von anderen Hochschulen oder Firmen (Techniktage …) zum Teil auch gratis angeboten werden. Bei solchen Projekten erleben Schüler – und wichtig auch Schülerinnen – anregend und motivierend wie Technik, Naturwissenschaften und Computer in der Wirtschaft eingesetzt und genutzt werden.

Nachfolgend der Newseintrag aus der Website unserer Schule mit Bildern und Videos.

https://www.sekeinshoefe.ch/de/news/2019/606-hsrlab

 

Audacity – Alternativen zu Online-Konvertern?

Halloween steht bevor und erneut wagten wir uns an das Erstellen von Gruselhörspielen. Auch dieses Jahr entstanden unheilvolle und furchteinflössende Klänge, welche wir an unserer Gruselnacht bei Kerzenschein und Pizza einweihten.

Insbesondere bei der Vorbereitung für die Arbeit mit Audacity habe ich dieses Jahr Anpassungen vornehmen müssen. Die aktuelle Version 2.3.2 unterscheidet sich nur minim von den Vorgängerversionen und das Handling des Online-Tonstudios ist noch intuitiver als zuvor. Dennoch mussten die Unterrichtsmaterialien dementsprechend aktualisiert und angepasst werden.

Ebenfalls thematisierten wir, ob, in welchem Rahmen und weshalb man Audiodateien von YouTube extrahieren und für eigene Projekte benutzen kann. Bei der anschliessenden Umsetzung musste ich feststellen, dass viele Online-Konverter Downloadlimiten festgesetzt haben und dass die Anzahl an unschönen Pop-ups zugenommen hat. Infolgedessen war die Arbeit mit unterstützenden Hintergrundgeräuschen dieses Mal komplizierter als ursprünglich angenommen.

Während einzelne Gruppen die Geräusche selbst nachstellten und mit dem Smartphone akustisch festhielten, wichen andere auf die von mir vorgeschlagene Alternative von digitalen Geräuschedatenbanken aus. Auch hier stellten sich jedoch Hürden, wie beispielsweise die limitierte Downloadanzahl oder das zusätzliche Registrieren auf den entsprechenden Webseiten. Allerdings ergaben sich auch spannende Diskussionen zu den Lizenzen der einzelnen Dateien. Bei den Gesprächen offenbarte sich mir, welch grosses Novum das Vorhandensein von und der Umgang mit Lizenzen, sowohl bei Bild- als auch Audiodatein, für die Lernenden darstellt. Ein spannender Anknüpfungspunkt für den Medien- und Informatikunterricht…
Als Converter-Alternative eigneten sich die Datenbanken jedoch gut und die Suche verlief meist schnell und effizient, sofern die Suchbegriffe auf Englisch verfasst waren.

Ich blicke erneut auf ein vielfältiges und spannendes Projekt zurück, wobei ich weiterhin auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Vertonung und akustischen Bearbeitung bin.

Spicken bei digitalen Sprachprüfungen: Richtige Einstellungen zu Beginn des Schuljahres

Wer digitale Sprachprüfungen mit Microsoft Forms oder anderen Tools macht, hat vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass Lernende überdurchschnittlich gut abschneiden. Das kann einen einfachen Grund haben: Sie spicken mit der Bing-Übersetzung.

Dieses standartmässige Add-On erlaubt es Lernenden per einfachen Rechtsklick auf ein Wort dieses von oder in eine beliebige Sprache zu übersetzen. Diese Möglichkeit wird von Lernenden gerne genutzt, da sie innert Sekunden,ohne das Öffnen einer zusätzlichen Seite funktioniert und so von der Lehrperson oft unbemerkt bleibt. Auch der Prüfungsmodus von Microsoft Forms deaktiviert das Add-On nicht!

Im Anhang findet Ihr eine Kurzanleitung wie Ihr mittels Einstellungen an den Schülertablets das Problem umgehen könnt. Es empfiehlt sich diese Einstellung direkt zu Beginn des Schuljahres selber an den Schülertablets vorzunehmen. Am besten ohne die Lernenden darüber zu informieren.

Ich habe auch unsere Informatik-Firma auf die Problematik aufmerksam gemacht. Idealerweise würde diese nämlich die Verwendung von Add-Ons im Internetexplorer standartmässig deaktivieren.

Habt Ihr bereits selber ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet Ihr gerne mehr über das Erstellen von digitalen Prüfungen mit Forms erfahren? Dann lasst doch einen Kommentar zurück!

Leut(s)chen im Flugmodus!

In der Woche vom 11. – 16. Juni 2019 fand auch dieses Jahr die Flimmerpause statt. Unser Schulhaus hat das erste Mal vollumfänglich am Projekt teilgenommen. Wir versuchten bewusst, auf ausgewählte Bildschirmmedien (Fernseher, Computer, Tablet, Handy) zu verzichten und schafften Raum für neue Ideen, wie wir unsere gemeinsame Zeit gestalten können. Wir setzten uns individuelle Ziele, versuchten diese zu erreichen und reflektierten dabei unser eigenes Konsumverhalten.

Wir blicken auf eine erkenntnisreiche und kreative Woche zurück! Da wir das Projekt erstmals auf der Oberstufe durchgeführt haben, waren einige Anpassungen nötig. Nachfolgend werden einige Überlegungen und Erfahrungen zusammengefasst und Umsetzungsideen skizziert.

Prinzip der Freiwilligkeit

Die Teilnahme beruhte grösstenteils auf Freiwilligkeit, sowohl seitens der Lernenden als auch seitens der Lehrpersonen. Es ging uns in erster Linie darum, dass sich die Lernenden selber herausfordern und einen kritischen und reflektierten Umgang mit den Medien entwickeln. Gewisse Lehrpersonen arbeiteten weiter auch während des Unterrichts in dosierter Form mit Bildschirmmedien, beispielsweise im Rahmen der Lehrstellensuche oder wichtiger Recherchearbeiten. Andere wiederum griffen zum verstaubten Hellraum-Projektor vergangener Tage oder verzichteten sogar ganz auf Bildschirmmedien. Die Lernenden setzten sich selbst individuelle Ziele, welche sichtbar im Eingangsbereich des Schulhauses aufgehängt wurden. So reichte die Bandbreite der Ziele von «Ich versuche nicht mehr als drei Stunden pro Tag auf YouTube zu sein» bis hin zu «Ich benutze mein Handy während der ganzen Woche kein einziges Mal».

Auch wurde das Schulhaus umgestaltet und dekoriert, um die geeignete Atmosphäre für die Flimmerpause zu schaffen. Lediglich während den Pausen galt seitens der Schule ein offizielles Handyverbot, wobei die «Smombies» auch hier Zuflucht auf den «Empfangsinseln» finden konnten.

https://www.youtube.com/watch?v=xm6bg5FhKGc

Materialien und Vorbereitung

Glücklicherweise war unser Team ausnahmslos bei der Flimmerpause dabei. Man unterstützte sich gegenseitig bei der Umsetzung und verfolgte dasselbe Ziel.

Als verbindliche Vorbereitung führten alle Klassen während der Woche vor der Flimmerpause das Flimmerpause-Tagebuch. Bei der Erstellung des Tagebuchs orientierten wir uns stark an den Materialien von der Flimmerpause-Homepage. Einzelne Klassen vertieften sich vorbereitend weiter in der Thematik. Hierbei wurde vor allem auch mit den Materialien von Freelance gearbeitet.

Während der Flimmerpause-Woche reflektierten wir täglich den eigenen Medienkonsum und die individuell gesteckten Ziele. Der zeitliche Umfang und die Art und Weise der Umsetzung waren den Lehrpersonen selbst überlassen. Die Schülerinnen und Schüler forderten sich klassenintern mit den Challenges von Handysektor.de heraus und sammelten Punkte. Dieser kompetitive Austausch eignete sich ideal zum täglichen Morgenritual und fand grossen Anklang bei den Lernenden. Während den ersten fünf bis zehn Minuten des Tages forderten sich die Schüler/innen mit Challenges gegenseitig heraus!

Im Anschluss an die Projektwoche verfassten die Schüler/innen einen Erlebnisbericht (vgl. Flimmerpause-Tagebuch) und reflektierten die gemachten Erfahrungen. Schliesslich wurde den Lernenden ein individuelles Diplom zur Teilnahmebestätigung ausgehändigt.

Joker als Lebensretter

Während der Flimmerpause standen allen Teilnehmenden vier Joker zur Verfügung (vgl. Flimmerpause-Tagebuch). Diese konnten eingesetzt werden, wenn man sein persönliches Ziel einmal nicht erreichen konnte oder eine Challenge ablehnte. Es versteht sich von selbst, dass bei vielen Lernenden die Joker ausnahmslos aufgebraucht wurden.

Pausengestaltung deluxe – Auch wir Lehrpersonen nehmen uns an der Nase!

Häufig stellen wir im Schulalltag fest, dass die Lernenden, sobald sie draussen in der Pause sind, zum Handy greifen und sich für den Rest der Pause nur noch marginal bewegen. Und wenn ich ehrlich bin, gibt es auch bei mir solche Pausen… Doch nicht während dieser Woche!

Die Pausen wurden aktiv durch die AG «Flimmerpause» gestaltet. Einzelne Lehrpersonen leisteten ihren persönlichen Beitrag zur Pausengestaltung, indem sie selbst Spiele und Aktivitäten initiierten oder an Pausenaktivitäten der Schüler/innen teilnahmen. Es wurde gemeinsam gelacht und gesungen, «Asuuuge!» hiess es beim Rundlauf im Minutentakt, hitzige Fussballduelle wurden ausgetragen, Diabolo und UNO feierten ein Revival, der Kreativität wurde freien Lauf gelassen und die Badminton-Shuttles pfiffen durch die Lüfte.

Der Pausenplatz lebte, die Empfangsinseln wurden im Verlauf der Woche immer weniger aufgesucht. Wir konnten ganz im Sinne unseres Jahresmottos überzeugt festhalten: «Leut(s)chen lebt!»

Ich denke, ich gehe nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass wir alle, sowohl Schüler/innen als auch Lehrpersonen, wertvolle Erfahrungen gemacht haben, die wir auch zukünftig (wieder) vermehrt im Alltag umsetzen können.

Auf zur Flimmerpause 2020!

Abstecher ins Museum für Kommunikation

A: «Sie, hier gehe ich sicher wieder einmal hin!»
B:
«Das klingt aber anders, als noch vor drei Wochen..»
A: «Ja, irgendwie war das ja auch kein ‘richtiges’ Museum.»

Bei der Organisation des Klassenlagers fühle ich mich stets dazu verpflichtet, auch kulturelle Lernmöglichkeiten zu schaffen. Diese Überzeugung stösst bei meinen Lernenden selten auf Glücksgefühle. Dennoch hielt ich auch dieses Jahr an meinem Grundsatz fest. «Ab ins Museum», hiess es für meine Klasse!

Ich wusste, diese Aussage würde auf ernüchternde Seufzer stossen – meine Erwartungen wurden bestätigt. Die Freude über den angekündigten Museumsbesuch war verhalten, aus Höflichkeit und Respekt verzichtete meine Klasse auf niederschmetternde Kommentare. Angesehen hat man ihnen die Begeisterung dennoch…
Doch ausnahmsweise gab mir meine Sturheit recht: Das Museum für Kommunikation vermochte zu begeistern!

In der Tat war der Museumsbesuch auch für mich eine neue Erfahrung. Auf drei Stockwerken wird das Thema Kommunikation veranschaulicht und «greifbar» gemacht. Medienkompetenz als wichtige Kulturtechnik des digitalen Zeitalters wird grossgeschrieben. Persönlich, individualisiert, handlungsorientiert, haptisch, digital und äusserst interaktiv werden auch verschiedene Aspekte aus dem Modullehrplan Medien und Informatik abgedeckt.

Insbesondere die folgenden Themenbereiche regten meine Lernenden zur Auseinandersetzung und spielerischen Reflexion an:

  • Big Data: Wo landen meine Daten und was weiss «Big Brother»?
  • Recht und Recherche im Internet: Was darf ich und wo sind die rechtlichen Grenzen im digitalen Raum? Wie zeige ich Zivilcourage im Netz?
  • Always On! Wie viel Medienkonsum ist gut für mich? Eine Standortbestimmung.
  • Der Blick hinter die Kulissen: Wie funktionieren Suchmaschinen? Wie viel Geld verdient man mit YouTube? Von wem werden meine favorisierten YouTuber bezahlt?
  • Generation Selbstinszenierung: Was ist fake und was entspricht der Wirklichkeit? Wie stelle ich mich im digitalen Raum dar?

Vorbereitend vertieften wir einzelne Themen aus dem Bereich Medienbildung im Lebenskundeunterricht, zwingend notwendig war dies jedoch nicht. Das Museum für Kommunikation ist informativ und die Inhalte lassen sich intuitiv-entdeckerisch erschliessen. Auch auf dem LP21 abgestützte Workshop-Angebote werden angeboten, die darauf abzielen, fächerübergreifende Lernprozesse zu initiieren. Sicherlich eine Idee für eine nächste Exkursion.

Fazit: In der Bundeshauptstadt gibt es mehr zu sehen, als der Bärengraben und das Parlamentsgebäude! Wir blicken auf einen rundum gelungenen Besuch zurück.

 

Actionbound – Die digitale Schnitzeljagd

Schnitzeljagden sind bei Schulklassen ziemlich beliebt. Deshalb ist es bei mir Tradition, dass am ersten Tag einer Lagerwoche immer das Erkunden des Lagerortes anhand einer «Schnitzeljagd» auf dem Programm steht.

Ziel dabei ist es, nicht nur Sehenswürdigkeiten des Dorfes oder der Stadt zu finden, sondern auch Orte aufzuspüren, welche wir im Verlaufe der Woche noch besuchen werden.

Die ersten Schnitzeljagden (Bern, Neuchâtel) habe ich noch mühsam auf Papier vorbereitet: Bilder wurden vor dem Lager ausgedruckt und laminiert. Ein Fragebogen auf Papier ebenfalls. Die Schülerinnen und Schüler mussten dann während der Erkundung das ganze Material mitschleppen, auf Papier ausfüllen und ich als Lehrperson durfte dann am ersten Tag alle Antworten noch korrigieren, um die Sieger zu bestimmen.

Als ich dann begann, die Lernplattform «Moodle» in meinen Unterricht zu integrieren, lernte ich mit «Moodle» ein Tool kennen, mit dem die Schülerinnen und Schüler die Fragen mit dem Handy beantworten konnten. Für mich und die Klasse war das eine «revolutionäre» Weiterentwicklung. Das mühsame Ausdrucken, Laminieren und Korrigieren war nun endlich Geschichte.

Vor etwa drei Jahren bin ich per Zufall im Internet auf die App «Actionbound» gestossen. Mit ihr gibt es noch mehr Möglichkeiten und die Jagd kann attraktiver und abwechslungsreicher gestaltet werden als mit der Lernplattform «Moodle». Von nun an kreiere ich die «Schnitzeljagden» mit der «Actionbound-App».

Im letzten Jahr hat es sich sogar von der Zeit her ergeben, dass ich einen Bound durch die Triennale „Bad Ragartz“ (http://www.badragartz.ch/) in Bad Ragaz erstellt habe. Dort durfte die Klasse spannende Rätsel über verschiedenste Kunstwerke lösen.

Was ist «Actionbound»?

Mit «Actionbound» lassen sich spannende Schatzsuchen für Mobilgeräte herstellen. Dabei erstellt man die «Bounds» in einem Internetbrowser auf der Webseite https://de.actionbound.com und spielt die «Schitzeljagd» dann in der App mit dem Smartphone (oder Tablet). Die App kann kostenlos heruntergeladen werden. Dabei können verschiedene «Aufgabentypen» gestellt werden (hier eine Auwahl):

    • Abschnitt: Mit Abschnitten kannst du deine «Rally» strukturieren.
    • Information: Ein Info-Bildschirm kann Texte und Medien enthalten.
    • Quiz: Wer die richtige Antwort auf eine Frage findet, erhält Punkte. Als Antwortmöglichkeiten hat man die Auswahl zwischen Lösungseingabe (Wort oder Zahl), Multiple Choice, Zahl schätzen, Liste sortieren.
    • Aufgabe: Mit der Option «Aufgabe» können den Spielerinnen und Spielern kreative Aufgaben gestellt werden, bei denen es weder richtig noch falsch gibt. Als Antwortmöglichkeiten hat man die Auswahl zwischen Text schreiben, Bild / Ton oder Video hochladen oder keine Antwort.
    • Ort finden: Lasse die Spieler eine GPS-Koordinate aufsuchen.
    • QR-Code scannen: Wer den Code scannt, erhält Punkte oder kommt weiter.
    • Umfrage: Erstelle eine Umfrage unter den Spielern deiner «Rally».

Um einen Einblick in die App zu kriegen, hier der Trailer / Erklärvideo von der offiziellen Seite:

https://youtu.be/HrfvPlDNLLM

Warum «Actionbound»?

Mit der App «Actionbound» können auf relative einfache Art, jedoch trotzdem sehr zeitaufwändig, Schnitzeljagden erstellt werden. Die Ergebnisse sind schnell abrufbar und übersichtlich. Zudem kann die Schnitzeljagd von den Teilnehmenden bewertet werden. Was auch ein grosser Vorteil der App ist: die zu spielenden Bounds können zuvor heruntergeladen und anschliessend offline gespielt werden.

Mehr Infos über die App und über Einsatzmöglichkeiten der App findet man im Guide: https://de.actionbound.com/eduguide

Mit «Actionbound» das Schulhaus spielerisch erkunden (1. OS)

Im Zusammenhang mit der Einführungswoche an der sekeinshöfe (Tabletabgabe, Einführung in die App «Teams», etc..) bin ich auf die Idee gekommen, das Erkunden des Schulhauses ebenfalls auf digitale Weise bereitzustellen. Die Schülerinnen  und Schüler lernen bei diesem Bound nicht nur das Schulhaus (auf spielerische Art) kennen, sondern machen sich zudem schon einmal mit der Schulhausordnung vertraut. Auch sich mit andern Gruppen zu messen und möglichst viele Punkte zu sammeln machte den Jugendlichen Spass.

Durchführung

Die Schnitzeljagd wurde in Absprache mit den Sportlehrpersonen in einer Doppelstunde im Fach Sport durchgeführt. Da viel Bewegung im und ausserhalb des Schulhauses gefordert wird, finde ich dies passend, muss aber nicht zwingend sein.

Die Gruppen (ca. 4er Gruppen) waren dabei etwa eine Lektion unterwegs. Da die Gruppen jeweils gestaffelt starteten, war eine Doppelstunde notwendig.

Auswertung

Die Jugendlichen fanden es sehr «cool» und es machte ihnen Spass. Links eine Übersicht der Auswertung.

 

Einblick

Wie hat die Schnitzeljagd denn so ausgesehen? Scanne diesen Code mit der Actionbound-App und du erhältst Einblick in die Schulhaus-Erkundung.

 

 

 

Kooperative Lernformen: Etherpad und das schriftliche Argumentieren

Die schriftliche Argumentation ist für viele meiner Jugendlichen die Königsdisziplin des Deutschunterrichts. Es fällt ihnen schwer, ihre Gedanken strukturiert und überzeugend auf Papier zu bringen. Bei mündlichen Diskussionen hingegen sprudeln die Lernenden nur so von kreativen und (zugegebenermassen nur teilweise) sachlichen Argumenten. Besonders dann, wenn einer meiner Entscheide auf Unverständnis stösst…
Dennoch, hier ist Potential vorhanden!

Als Vorbereitung auf die summative Lernkontrolle der schriftlichen Argumentation habe ich mich dazu entschieden, den dialogischen Charakter der mündlichen Argumentation beizubehalten und in schriftlicher Form aufzugreifen. Das Resultat war interessant.

Zu Beginn der Lektion repetierten wir nochmals kurz den Aufbau eines dreigliedrigen Arguments. Wir starteten mit mündlichen Diskussionen zu aktuellen Themen aus der Erfahrungswelt der Jugendlichen. Anschliessend stellte ich den Lernenden das anonyme Rollenspiel auf Etherpad vor. Alle Jugendlichen schlüpften in die Rolle einer Person und mussten aus dieser Perspektive für ihren Standpunkt argumentieren. Während der Schreibphase herrschte dann absolutes Sprechverbot. Nur schriftlich durfte kommuniziert, diskutiert und argumentiert werden. Die Rollen wurden erst am Ende der Lektion aufgelöst und reflektiert.

Selten habe ich eine solch ruhige und konzentrierte Lektion erlebt. Vereinzeltes Kichern war das einzige, das ich während 20 Minuten zu hören kriegte. Die Lernenden tippten wie wild auf ihrer Tastatur herum und waren bestrebt, ihre Meinung zu äussern.

Insgesamt eine gelungene Lektion, aber Vorsicht:

  • Die Texte können auf Etherpad zeitlich synchron bearbeitet werden. Dies bedeutet auch, dass die Lernenden gegenseitig ihre Texte löschen und bearbeiten können.
    Gut zu wissen: Auch diesen Umstand kann man als Lehrperson thematisieren. Mit dem Timeslider können auch gelöschte Inhalte wieder sichtbar gemacht werden. Die Lehrperson hat jederzeit Zugriff auf alle Etherpads. Stichwort: Verantwortungsvoller Umgang im Netz – das Internet vergisst nie!
  • Die Gefahr besteht auch hier, dass schnell Abstand genommen wird von der strukturierten Argumentation. Es muss darauf geachtet werden, dass der Meinungsaustausch formal und sprachlich nicht zu stark in die Mündlichkeit abdriftet.
    Hier kann man die grundlegenden Unterschiede zwischen Mündlichkeit und Schriftlichkeit zum Thema machen.
  • Bei Etherpad handelt es sich nicht um eine Textverarbeitungssoftware, sondern um einen webbasierten Texteditor zur kollaborativen Bearbeitung von Texten. Grammatik und Rechtschreibung stehen nicht im Fokus, sondern die inhaltliche Argumentation. Sprachformales rückt bei dieser Diskussionsform in den Hintergrund.

Viel Spass beim Ausprobieren mit der Klasse!

Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht: Die Fotostory

Die Idee einer Fotostory im Literaturunterricht ist keineswegs neu, sondern gehört bei den digitalen Ansätzen wohl eher bereits zum «alten Eisen». Im Sommer werde ich meine erste eigene Klasse abgeben. In einem melancholisch angehauchten Moment blättere ich in der gemeinsam erstellten Fotostory zum Jugendroman «Romeo und Jabulile»: eine Reminiszenz an kreative Literaturstunden aus der Zeit der 1. Oberstufe.

Im Anschluss an die gemeinsame Lektüre wurde damals ein handlungs- und produktionsorientierter Ansatz gewählt. Dabei sind wir folgendermassen vorgegangen:

  1. In Gruppen haben die Lernenden ausgewählte Kapitel Revue passieren lassen und Schlüsselszenen herausgearbeitet.
  2. Die Protagonisten wurden einzelnen Lernenden zugeteilt. Jede Schülerin und jeder Schüler musste zwingend auf einem Standbild ersichtlich sein.
  3. Es wurde geplant, an welchen Orten, mit welchen Requisiten und mit welchen Kameraperspektiven die Schlüsselszenen abgebildet werden sollten. Eine Skizze/ein Storyboard half bei der Visualisierung der Idee. (vgl. Arbeitsauftrag)
  4. Die Fotos wurden geknipst und per Microsoft Teams oder Microsoft OneDrive auf die Tablets geladen. Einzelne Lernende teilten die erstellten Ordner oder erstellten einen Gruppenchat.
  5. Die Fotos wurden in eine von mir erstellte Word-Vorlage hochgeladen.
  6. Erneut vertieften sich die Jugendlichen nun im Originaltext. Die Schlüsselszenen wurden mit Originalpassagen aus dem Buch ergänzt.
  7. Die Fotos selber wurden mit Sprech- und Gedankenblasen ergänzt. Kreative Dialoge und sprachliche «Neuschaffungen» waren die Folge davon.
  8. Die Schlüsselsequenzen wurden mir schliesslich zugesendet. Nach Überprüfung und weiteren Anregungen sammelte ich die einzelnen Word-Dokumente, fügte sie zur Fotostory zusammen und stellte sie anschliessend den Lernenden in ausgedruckter Version zur Verfügung.

Aus mehreren Gründen begrüsste ich die kreative Arbeit am Computer:

  • Überfachlich wurden so Anwendungskompetenzen aus dem Modullehrplan «Medien und Informatik» produktionsorientiert erworben und vertieft. (Ansätze: kooperative Lernformen, Textverarbeitungsprogramme, Medienproduktion, Medienanalyse / vgl. Jahresplanung «M&I»)
  • Persönliche Bezüge zum Text wurden initiiert und dadurch auch die Freude und Kreativität im Umgang mit Literatur geweckt.
  • Durch die intensive Arbeit an den zugeteilten Kapiteln und der Auswahl an Schlüsselszenen wurde die Texterschliessungskompetenz der Jugendlichen gefördert.
  • Die Jugendlichen mussten sich überlegen, wie sie sich selbst auf Fotos, die anderen zugänglich gemacht werden, darstellen und inszenieren.

Weitere Überlegungen und Ideen für eine nächste Umsetzung:

  • Anstatt einer Fotostory, die digital erstellt wird, jedoch in einer gedruckten Papierbroschüre mündet, wäre hier zu überlegen, ob die Fotostory nicht auch über geschützte Räume in sozialen Netzwerken erstellt werden könnte. Beispielsweise: Fotostory als Snapchat-Story oder Sammlung der Schülerproduktionen auf einem Instagram-Account.
  • Anstatt die Fotostory nach der Lektüre als Endprodukt zu initiieren, könnte die Fotostory ein lesebegleitendes Element im Unterricht sein. Literarische Gespräche über die ausgewählten Schlüsselszenen und die Darstellung durch die Lernenden könnten äusserst interessant werden.
  • Auch könnten die Lernenden das abgeschlossene Buch durch ihre eigene Fotostory weiterführen oder vertiefen. Wie geht es weiter mit den Protagonisten? Gewisse Szenen könnten abgeändert und die dadurch entstandenen Auswirkungen auf das weitere Geschehen thematisiert werden.

Zugegebenermassen haben die genannten Möglichkeiten ihre eigenen Vor- und Nachteile. Der Handlungs- und Produktionsorientierung messe ich persönlich bei literarischen Texten aber weiterhin einen hohen Stellenwert bei. In ein paar Wochen starten wir mit der nächsten Lektüre.

«Die Welle» soll es dieses Mal sein. Umsetzungsideen vorhanden – Update folgt.