Rückblick Bewerbungshomepage

Der Beginn des Fernunterrichts war gleichzeitig eine gute Überprüfungsmöglichkeit für die Qualität der konzipierten Materialien zum selbstständigen Erstellen und Designen der Bewerbungshomepage. Folgend werden zentrale Erkenntnisse aus der Arbeit zusammengefasst, wobei ich auch die Lernenden selbst zu Wort kommen lassen möchte.

  • Stichwort: Selbstständiges Arbeiten & Einsatz des Dossiers

Im Grossen und Ganzen gelang es meinen Schülerinnen und Schülern gut, die Aufträge in Eigenregie zu erledigen. Hervorheben möchte ich jedoch, dass es sich hierbei um eine eher leistungsstarke Sekundarklasse Niveau A handelt, die bereits viel Vorwissen im Bereich des selbstständigen Arbeitens mitbringt. Mit anderen Klassen aus tieferen Niveaus hätte ich wohl gewisse Sequenzen geführter gemacht und deutlich weniger Text-Input bei den Aufgaben gegeben.
Die Lernenden orientierten sich am ausgehändigten Dossier und erforschten die Möglichkeiten meist intuitiv. Hie und da wurden Erklärvideos auf YouTube oder die Support-Seite des Webseiten-Anbieters konsultiert.

Die individuellen und anonymisierten Antworten auf die Frage «Wie erging es dir bei der selbstständigen Arbeit mit dem Dossier?» finden Sie hier.

  • Zeitlicher Aufwand

Während des Unterrichts investierten wir zwischen 12-14 Lektionen für das Erstellen der Bewerbungshomepage. Je nach Lern- und Arbeitstempo investierten die Schülerinnen und Schüler zusätzlich Zeit, um die Homepage sprachlich oder gestalterisch zu optimieren. Ungefähr die Hälfte der Klasse wurde während den 12-14 Unterrichtslektionen fertig, ohne zusätzlichen Aufwand (Stichwort: Selbstständige Hausaufgaben gemäss Arbeitsplan).

  • Kompetenzerwerb

Der verantwortungsbewusste und sensible Umgang mit eigenen Informationen im Internet wurde durch das Erstellen der Homepage gefördert. Die Schüler/innen lernten exemplarisch, wie sie sich digital professionell und adressatenorientiert präsentieren können. Die Lernenden konnten dadurch die vorherrschende Medienlandschaft besser verstehen, sie nutzten digitale Werkzeuge eigenständig und kritisch und hinterfragten dabei die sich bietenden Chancen und Risiken.

Zu erwähnen ist hier sicherlich auch, dass die Bandbreite bezüglich der Qualität der eingereichten Arbeiten im Rahmen des Üblichen war. Es zeigte sich schliesslich, wer lediglich das geforderte Minimum investierte und wer sich äusserst motiviert und intensiv engagiert hat. Es gab sowohl qualitativ ungenügende Arbeiten, die man auf diese Weise nicht gewinnbringend für den Bewerbungsprozess nutzen kann, als auch beeindruckende und äusserst professionelle Arbeiten.

Bei der Selbstreflexion zum eigenen Kompetenzerwerb zeigte sich bei vielen Lernenden, dass sie sowohl Kernkompetenzen aus dem Fach Deutsch wie auch aus dem Bereich «Medien und Informatik» erwerben und vertiefen konnten.

Die individuellen und anonymisierten Antworten auf die Frage «Was hast du konkret durch die eigene Arbeit an der Homepage gelernt?» finden Sie hier.

  • Mögliche Stolpersteine und Optimierungsmöglichkeiten

Zu Überprüfen bleibt beim Einsatz des Dossiers die Aktualität der Angaben, da sich die Webseiten-Anbieter ständig weiterentwickeln und die Websites mit neuen Features ergänzen. Das eigentliche Konzept bleibt meist mehrheitlich bestehen.

Unterschiede zeigten sich auch bei der Hardware der Lernenden. Wer an einem eigenen Computer mit grossem Bildschirm arbeiten konnte, hatte es leichter, als die Schüler/innen, die lediglich ihr Tablet zur Verfügung hatten.

Des Weiteren ist das Dossier sehr textlastig und bedingt genaues Lesen und strukturiertes Vorgehen. Gewisse Schüler/innen waren hier bezüglich Lesekompetenz und Selbstständigkeit teilweise überfordert.

Die individuellen und anonymisierten Antworten auf die Frage «Was würdest du optimieren/ändern?» finden Sie hier.

  • Und nun….Wie weiter?

Ob die Homepage und die eigene Visitenkarte schliesslich im Ernstfall eingesetzt werden, wird sich erst noch zeigen. Mehr als die Hälfte der Lernenden wird die Homepage definitiv oder eventuell für den Bewerbungsprozess nutzen. Hier wird sich auch zeigen, ob die Schülerinnen und Schüler die Tipps aus dem kriterienorientierten Schüler- und Lehrpersonenfeedback aufgreifen und umsetzen werden.

Anwendungskompetenzen Fachbereich Deutsch – Verknüpfung mit dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“

Fortsetzung:

Ausgehend von der Planungshilfe der Sek Eins Höfe und dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“ habe ich ein Brainstorming mit dem Schwerpunkt „Integration der Anwendungskompetenzen im Fachbereich Deutsch“ durchgeführt und meine Erkenntnisse und Ideen auf der unten beigefügten Übersicht festgehalten. Die Übersicht zum Lehrmittel „Sprachstarken 9“ folgt.

Die Übersicht ist weder komplett noch soll sie als Imperativ verstanden werden. Einzelne Ideen wurden bereits konkret durchgeführt, andere sind lediglich angedacht. Doch vielleicht gibt sie der einen oder anderen Lehrperson einen hilfreichen Input zur Integration der Anwendungskompetenzen.

Natürlich bin ich froh über konkrete Ergänzungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder weitere Umsetzungsideen von anderen Deutschlehrpersonen… 😉

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 8

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 7

QR-Codes im Unterricht

Inspiriert durch eine TED-Präsentation der amerikanischen Pädagogin Karen Mensing wurde ich auf das edukative Potential von QR-Codes aufmerksam. Die folgenden Notizen stellen Überlegungen dar, wie man QR-Codes im Unterricht effizient einsetzen kann.

Was sind QR-Codes?

QR-Codes sind zweidimensionale Codes, die in verschiedensten Alltags- und Arbeitsdimensionen zur Anwendung kommen. Ob in der Navigation, als mobile Visitenkarte auf dem Swisspass oder als digitaler Einkaufszettel, QR-Codes ermöglichen eine schnelle Speicherung und Verbreitung von Informationen. «QR» steht für «Quick Response», eine «schnelle Antwort», die wir auch im Unterrichtsalltag nutzen können.

Wie entziffere ich die Informationen auf QR-Codes?

Ganz einfach: App herunterladen und QR-Code scannen. Ich persönlich arbeite mit «Blitz QR Scanner» auf Android. Mittlerweile gibt es unzählige Apps, die diese Dienste anbieten. Die meisten Apps sind kostenlos und funktionieren einwandfrei.

Wie erstelle ich einen QR-Code?

Hier offenbart sich grosses Potenzial für uns Lehrpersonen. QR-Codes können wir nicht nur passiv konsumieren, sondern selbst aktiv erstellen und mit Informationen und Inhalten füllen. Mittlerweile gibt es zahlreiche kostenlose Anbieter, die einen äusserst intuitiven und selbsterklärenden Zugang ermöglichen. Eine Auswahl:

Vorteile von QR-Codes im Unterricht

Insbesondere für das selbstgesteuerte und binnendifferenzierte Arbeiten eignen sich QR-Codes optimal. Der Heterogenität der Klasse kann man durch Arbeitsaufträge und zusätzlichen Informationen in diversen Bereichen wie dem Arbeitstempo, dem Schwierigkeitsgrad, den Interessen und Neigungen, den Zugängen oder dem bevorzugten Lernstil Rechnung tragen. Auch der motivationale Faktor darf nicht ausser Acht gelassen werden: Inhalte hinter QR-Codes müssen nicht direkt offenbart werden, sondern können auch als kleine «Überraschung» versteckt bleiben.

Was muss ich beachten?

Eine Voraussetzung für den Einsatz von QR-Codes ist natürlich ein funktionierender Internetzugang und das Vorhandensein von digitalen Verarbeitungsgeräten wie Tablets oder Smartphones. Dabei bilden eine funktionierende Kamera und die Möglichkeit, Apps selber herunterzuladen, die Gelingensbedingungen. Besonders datenintensive QR-Codes wie YouTube-Videos erfordern eine gute Internetverbindung. Textlastige Dokumente hingegen können einfacher abgerufen und von den Geräten schneller verarbeitet und gelesen werden.

Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes im Unterricht?

Die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich und der Kreativität sind (beinahe) keine Grenzen gesetzt. Zurzeit setzte ich die QR-Codes als Vertiefungsmöglichkeit für besonders schnelle Lernende ein. Sobald ein Auftrag erledigt wurde, können sich die Lernenden mit Hilfe der QR-Codes themenrelevantes Zusatzwissen erarbeiten. In Geschichte (Imperialismus) habe ich beispielsweise die QR-Codes mit Lernvideos von «TheSimpleClub» gefüllt, welche die Grundzüge der Epoche nochmals aufgreifen, erläutern und vertiefen. Weiter Möglichkeiten zur Nutzung im Unterricht wären beispielsweise:

  • Weiterführende und vertiefende Materialien für schnelle Schüler/innen
  • Lösungsvorschläge oder Tipps/Lernhilfen über QR-Codes zur Verfügung stellen
  • Zusatzinformationen auf Webseiten oder Videos verlinken
  • Auf Arbeitsblättern mit Hilfe von QR-Codes die Lösungen zur Verfügung stellen
  • Eine digitale Werkstatt oder Planarbeit nur mit Hilfe von QR-Codes
  • Die Lernenden selbst Plakate oder Präsentationen mit QR-Codes erstellen lassen.
  • Schnitzeljagden oder weitere spannende und spielerische Ideen der Informationsbeschaffung

Interesse geweckt?

Ich selbst befinde mich noch ziemlich am Anfang im Umgang mit und in der Nutzung von QR-Codes. Vielleicht habt ihr bereits spannende Erfahrungen gemacht oder gar selbst Projekte durchgeführt? Ich würde mich über weitere Ideen und Inspirationen freuen!