Wie Künstliche Intelligenz unsere Schule (be)trifft und anregt

Die vielfältigen Möglichkeiten von ChatGPT und anderen KI-Tools haben unsere Schule erreicht. Vieles ist neu, ungeklärt und herausfordernd, aber sehr spannend! Was waren unsere erste Erfahrungen und Annäherungsversuche. Welche Herausforderungen und Chancen haben sich bis jetzt ergeben. Eine Momentaufnahme.

KI und Lehrpersonen
Seit gut einem Jahr sorgt der Chatbot ChatGPT für Schlagzeilen, Beiträge und Diskussionen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Im Februar 2023 hat die Schulleitung das Thema an der Schulkonferenz aufgegriffen. Dabei wurden erstaunliche und faszinierende Möglichkeiten von ChatGPT gezeigt, auf offene Fragen hingewiesen und erste, kurze Diskussionen geführt. Das Ziel war die Lehrpersonen zu sensibilisieren und das Thema mit einer gewissen Gelassenheit proaktiv anzugehen. Der Konsens war und ist breit, dass Verbote sicher der falsche Weg sind und dass es darum geht, die neuen Möglichkeiten auf allen Ebenen zielgerichtet zu nutzen, zu verstehen und zu hinterfragen.
Um das Feld der interessierten Einzelnutzerinnen und -nutzer zu vergrössern, bot der interne pädagogische ICT Support (=picts) bereits im März 2023 für Lehrpersonen erste Workshops zu KI an.
In einigen Klassen bot der picts zusammen mit interessierten Lehrpersonen Unterrichtsreihen mit dem KI-Texter „Neuroflash“ an. Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Textarten gezielt mit KI genieren zu lassen. In den Lektionen war es auch ein Anliegen, die Funktionsweise auf eine einfache Art vorstellbar zu machen und über Bedeutung von KI in den Schulen zu diskutieren.
Wie bei den Lehrpersonen gab es einzelne Jugendliche, welche privat z.B. ChatGPT bereits nutzten. Obwohl noch nicht breit gefördert, war es den Schülerinnen und Schülern z. B. erlaubt, KI beim Erstellen ihrer Vertiefungsarbeiten im Frühjahr 2023 zu nutzen. So konnte es z.B. spannend sein, welche Forschungsfragen KI zu einem Thema stellen oder wie die KI das Thema gliedern würde. Wie erwähnt, wurde KI erst von wenigen für die Abschlussarbeit benutzt, zumal mit der Vertiefungsarbeit z. T. schon im Februar begonnen wurde. Die Abmachung war, dass der Einsatz der KI mit der betreuenden Lehrperson abgesprochen und transparent erfolgen sollte.

Einzelne Lehrpersonen nutzen KI für ihre schulischen Zwecke bereits aktiv. Diese wird für Recherche, Fragen und Zusammenfassungen zu Themen, zum Anpassen von Texten, zur Erstellungsunterstützung von Kompetenzrastern usw. eingesetzt. Ebenfalls haben wir einen Poweruser, welcher KI nicht nur in seinen Informatikfächern sehr spannend einsetzt.

Ein aktueller, interner picts-Workshop, welcher zeigt, wie man z.B. im Bildnerischen Gestalten mit Schülerinnen und Schülern mittels KI Bilder generieren und bearbeiten kann, aber auch den Fragen nachgeht, was Kunst ist und wer die eigentliche digitale Künstlerin ist, wurde sehr gut nachgefragt. So steigt das Interesse und die KI-Kompetenz der Lehrpersonen kontinuierlich.

Schülerarbeit aus dem KI Blockwochenkurs

KI und Schülerinnen und Schüler
Wie bei den Lehrpersonen gab es seit Beginn der KI-Welle Jugendliche, welche schon früh mit KI Versuche und Arbeiten machten. Wie z. B. die Unterrichtsreihen mit „Neuroflash“ gezeigt haben, gab es im April Klassen, in denen ChatGPT praktisch nicht genutzt wurde oder bekannt war. In anderen Klassen waren die Tools aber schon vielen bekannt und sie hofften, hier noch eine Weile Vorsprung auf ihre Lehrpersonen zu haben. Die Unterrichtsreihe mit dem KI-Texter Neuroflash haben die Jugendliche interessiert mitgemacht und so verschiedene Textsorten hergestellt. Gerne hätten aber auch sie mit einem umfassenderen Tool wie ChatGPT gearbeitet und die Möglichkeiten breiter ausprobiert und genutzt. Im Rahmen eines von vielen Blockwochenangeboten konnten kürzlich Schülerinnen und Schüler verschiedener Niveaustufen gemeinsam eine Woche zu und mit Künstlicher Intelligenz arbeiten. Das Angebot stiess bei den Jugendlichen auf grosses Interesse. Im Rahmen dieser Blockwoche konnten die Teilnehmenden sich für einmal vertieft und kreativ mit Wissen zur Anwendung, mit Fragen zur Funktionweise von KI und ethischen Fragen auseinandersetzen.

Schülerarbeit aus dem Blockwochenkurs KI

Technische Herausforderungen
Die KI-Verfügbarkeit ist häufig mit dem Anlegen von individuellen Benutzerkonten verbunden. D. h. es müssen E-Mailadressen angeben und Konti eingerichtet werden. Die Angebote sind gratis oft nur eingeschränkt nutzbar und sind Änderungen unterworfen. Was vor zwei Wochen noch gratis verfügbar war, gibt es nur noch im Zahlbereich oder wird in der Nutzung noch stärker eingeschränkt. Gerade mit personalisierten Konten stellen sich Fragen des Datenschutzes, so dass diesbezüglich mit Bedacht gearbeitet werden muss.

Neu ist „Bing Chat Enterprise“ für Lehrpersonen unserer Schule geschützt und gratis verfügbar, was sehr attraktiv ist. Unsere Schülerinnen und Schüler haben auf Bing Chat über ihr Microsoftkonto keinen Zugriff. Dies würden wir als interessante Möglichkeit betrachten, ist aber momentan seitens Microsoft nicht vorgesehen. Auf Umwegen können Jugendliche aber wie alle Internetuser Bing Chat eingeschränkt nutzen. Direkte persönliche Konten bei ChatGPT sind für Schulen nicht sinnvoll und möglich, da dazu z.B. Schülerinnen und Schüler ihre persönliche Handynummer angeben müssten. So gibt es immer mehr kommerzielle Anbieter wie „schulki“ oder „fobizz“, welche kostenpflichtig gezielte und geschützte KI-Leistungen anbieten. Diese Angebote sind bezüglich Datenschutz sehr gut aufgestellt. Leider ist der KI-Gebrauch über diese Kanäle recht teuer. Zudem sind die uneingeschränkten Angebote von Bing Chat Enterprise oder ChatGPT usw. wesentlich breiter und attraktiver in der Nutzung. Als weitere Möglichkeit stellt eine Lehrperson von seinem persönlichen, kostenpflichtigen ChatGPT-Konto eine Schnittstelle teilweise zur Verfügung, so dass die Schülerinnen und Schüler ohne die Bekanntgabe von persönlichen Daten ChatGPT nutzen können.
Als Schule sind wir interessiert, unseren Schülerinnen und Schülern KI gleichberechtigt, geschützt – d. h. unter Bekanntgabe von möglichst wenig personenbezogenen Daten – zur Verfügung stellen zu können.

Wie und wieso Künstliche Intelligenz
Lehrpersonen und Schülerinnen und Schüler sollen KI aktiv nutzen. KI in der jetzigen Verfügbarkeit kann beim Lehren und Lernen durchaus unterstützend sein. So könnten z. B. Jugendliche im Fach RZG der KI den Auftrag zu geben, als Christoph Kolumbus und Kapitän der Santa Maria zu antworten. So könnte eine Schülerin ein Chat-Gespräch mit dem KI-Christoph Kolumbus führen und viel über die Seefahrt und die Entdeckungsreisen der damaligen Zeit auf eine spielerische Weise erfahren und danach erworbenes Wissen vergleichen oder überprüfen.

Nebst diesem Anwendungswissen soll den Schülerinnen und Schülern aber auch vermittelt werden, wie KI auf verständlicher Stufe funktioniert und darum auch viele überzeugende Fehler macht. (Hier kann z.B. soekia.ch ein Sprachmodell wie ChatGPT eindrücklich erklären.) Gemäss der Idee des Dagstuhl-Dreiecks sollen sich Jugendliche auch mit ethischen und gesellschaftlichen Fragen im Zusammenhang mit KI auseinandersetzen.
Auch indirekt gibt es in Schulen z. B. über den Einsatz von adaptiven Lernplattformen, bei Autokorrekturen, bei der Unterstützung von Suchanfragen usw. zunehmend Berührung mit KI.

In diesem Sinne wollen wir die Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz aktiv kritisch nutzen. Wir wollen  unsere Schülerinnen und Schüler für die Welt von morgen oder auch übermorgen vorbereiten. Wir sind gespannt.

Übersichtsplan Blockwoche „Künstliche Intelligenz (KI) nützen und hinterfragen“ Nov 2023

Der Digitale Raum unserer Schule als vierter Pädagoge?

Mehr oder weniger bewusst prägen die digitale Infrastruktur, die Software und die favorisierten Online-Unterrichtstools als vierter Pädagoge resp. vierte Pädagogin unsere Unterrichtskultur. Wie sieht dieser digitale Raum an unserer Schule aus? Wo bestimmt er unsere Schul- und Unterrichtskultur mit?

Bild mittels midjourney: Digitaler Raum, stb

An der 12. Bildungskonferenz im März 2022 hielt Prof. Dr. Beat Döbeli ein spannendes Referat zum Thema «Digidaktik oder Datadaktik – Was machen wir mit der Digitalisierung an den Schulen?». In diesem Rahmen sprach Beat Döbeli auch den digitalen Raum als vierten Pädagogen an. (12. Bildungskonferenz | Zimmerberg Sihltal (zimmerberg-sihltal.ch)

Nebst den Lernenden selbst, den Lehrpersonen und den Schulräumen bestimmt der digitale Raum unser Lehren und Lernen zunehmend mit. Wie Schulräume, welche z. B. in Form eines klassischen Frontalunterrichtszimmers, einer Lernlandschaft oder eines Churer Modells zu einer bestimmten Art des Lernens auffordern resp. bestimmte Formen fördern oder erschweren, so beeinflusst auch der digitale Raum unsere Unterrichtsformen.

Der digitale Raum an der Sek eins Höfe

Kommunikation und Kollaboration unter den Lehrpersonen

Den Lehrpersonen stehen meist eine Feststation und ein mobiles Convertible zur Verfügung. Die Software-Infrastruktur besteht als Basis aus einem Microsoft Sharepoint und Office 365. Diese bekannte Webanwendung und die dazugehörigen Programme implizieren, wie wir als Schulteam auf der technischen Seite zusammenarbeiten. Dokumente, Unterrichtsmaterialien, laufende Entwicklungsdokumente von Arbeitsgruppen werden in onlineverfügbaren Ordnerstrukturen oder in internen Teamsites mit bestimmten Zugriffsrechten abgelegt und sind entsprechend verfügbar. Ebenfalls gibt der Kanton durch den Einsatz der Beurteilungsprogramme «Lehreroffice» oder in Zukunft durch «Pupil» Softwareeinsatz vor.

So erwartet unsere Schule von den Lehrpersonen, dass sie genügend versiert mit diesen Tools umgehen kann. News sollen regelmässig gelesen, Dokumente gefunden und abgelegt werden. Die Technik ermöglicht kollaboratives Arbeiten an gemeinsamen Themen und Projekten. Neuerdings funktioniert auch die ganze Telefonie über MS Teams. Somit liegen auch die Chatfunktion und die Bildung entsprechender Gruppen näher. Durch die Statusangaben lässt sich die Erreichbarkeit von Personen abschätzen.

Was impliziert der beschriebene digitale Raum für die Lehrpersonen:

  • Kompetenzen die Technik zu nützen, werden vorausgesetzt oder sollen angeeignet werden.
  • Die Tools sind in der Anschaffung und im Unterhalt kostspielig und sollen dementsprechend eingesetzt werden.
  • Die an der Schule beteiligten Erwachsenen kommunizieren auch elektronisch untereinander.
  • Gemeinsame Ablagestrukturen laden zum Teilen von Ideen und Materialien ein.
  • Wer die Grenze an der Schulzimmertüre sieht, wird hier stark herausgefordert sein.
  • Orts- und zeitunabhängiges Arbeiten wird teilweise ermöglicht.
  • Austausch, Gespräche können nach Bedarf ortsunabhängig durchgeführt werden und werden zur Zusammenarbeit auch erwartet.
  • Beurteilung, Begleitung und Förderung erfolgt ausgewählt transparent und im Austausch. Sie wird mindestens teilweise elektronisch abgebildet.
  • Die digitale Infrastruktur bringt mehr Transparenz (Erreichbarkeit, Absende- und Speicherdaten…), wirft aber gleichzeitig auch Datenschutzfragen auf.

  • Insgesamt wird ein recht hohes Mass an technisch unterstützter Zusammenarbeit, erwartet und impliziert.
midjourney stb

Unterricht(en)

Technische Ausrüstung

Unseren Schülerinnen und Schülern steht ein persönliches Convertible zur Verfügung. Dies ist offen vorkonfiguriert, so dass Lehrpersonen und auch die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Software installieren können. Wir propagieren es als Arbeitsgerät und nicht als Spielkonsole. Ihr Convertible nehmen die Jugendlichen in der Regel mit nach Hause. Die Abdeckung mit persönlichem Smartphone und Internet zu Hause beträgt praktisch 100%.

In den Schulzimmern stehen den Lehrpersonen nebst ihrem Convertible, eine Feststation, ein Presenter und ein grosser Touchscreen zur Verfügung. Die Convertibles können via Miracast auf den Touchscreen geschaltet werden. WLAN-Abdeckung ist in praktisch allen Räumen der Schule vorhanden. Der technische ICT-Support ist gut ausgebaut und sorgt dafür, dass alles (fast) immer funktioniert.

Was wird von der vorhandenen Technik aus- und unausgesprochen erwartet.

  • Lehrpersonen und Lernende eignen sich entsprechende Kompetenzen an, um die (kostspieligen) Geräte einsetzen zu können.
  • Die technischen ICT-Mittel sind für gewisse Unterrichtssituationen (digitale Lehrmittel, vorgegebene Plattformen …) unentbehrlich und sollen im Unterricht eingesetzt werden.
  • Die Schülerinnen und Schüler sind für das eigene Convertible verantwortlich (Sorgfältiger Gebrauch, Ladestand, Aufbewahrung…) und dürfen dieses für die Schule auch privat nützen.
  • Es wird vorausgesetzt, dass die Schülerinnen und Schüler in der Schule und zu Hause (jederzeit) mit ihrem Convertible arbeiten können. Wo dies nicht möglich ist, wird eine Lösung gesucht.
  • Es ist möglich, dass Lehrpersonen mit ihren Klassen und die Lernenden – für die Schule – zusätzliche eigene Software installieren.

Im Unterricht eingesetzte Software und Plattformen

Wie das Lehrpersonenteam sind auch die Schüler in den Microsoft Sharepoint eingebunden und arbeiten mit den Office 365 Programmen.
Seitens einiger Lehrmittel sind die entsprechenden online-Angebote zugänglich und vorgesehen: Dis donc, connected, Prisma, Mathbuch…
Der Kanton gibt uns Lernpass plus vor resp. wir haben auf dieser Plattform die Verpflichtung und Möglichkeit Standortbestimmungen und Orientierungstests durchzuführen. Weiter stehen dort generierte, individualisierte Übungsaufgaben oder von den Lehrpersonen selbst erstellte Aufgaben zur Verfügung. Das Planungstool und das Lernjournal von Lernpass plus können zur individuellen Begleitung genutzt werden.
Daneben unterstützen wir den Einsatz von LearningView als weitere Möglichkeit. In MS Teams sind alle Klassen in Teams und die entsprechenden Fächer dieser Klassen in Kanälen vorgegeben. Für den Klassenchat und weitere elektronische Kommunikation ist ebenfalls Teams vorgesehen. Der Unterricht wird digital durch Dateiablagen in OneDrive oder Teams unterstützt. Ebenfalls können Unterrichtsthemen via Teamsaufgaben oder OneNote begleitet werden. Mathclips unterstützt die Schülerinnen in der Erarbeitung und Vertiefung von Mathematikinhalten. Einzelne Lehrpersonen setzen zusätzlich weitere Online-Angebote oder Software ein. In nicht wenigen Situationen werden auch die persönlichen Smartphones mit den entsprechenden Apps freiwillig im Unterricht eingesetzt und zu Hause genutzt. Die Installation von gewissen Apps empfehlen wir.

Welche Unterrichtsformen werden und sollen durch diese Möglichkeiten unterstützt werden.

  • Der klassische frontale Input-Unterricht ist weiterhin eine wichtige Unterrichtsform.
  • Daneben werden individualisierte und auch kollaborative Unterrichtsformen von der Elektronik unterstützt oder «verlangt».
  • So wird erwartet, dass alle Klassen die Onlineangebote der Lehrmittel nützen.
  • Elektronische dargebotenes Material, elektronisch unterstützte Aufträge, abgelegte Lösungen … unterstützen den individualisierten Unterricht.
  • Die meisten Unterrichtenden einer Klasse bilden auf MS Teams eine indirekte Gruppe, da sie das gemeinsame Klassenteam mit den entsprechenden Kanälen nützen.
  • Bei der Erarbeitung und Bearbeitung von Unterrichtsinhalten sollen die elektronischen Präsentationsmöglichkeiten genutzt werden (Touchscreen mit entsprechender Software, Presenter …).
  • Die Lernenden sollen einen Teil ihrer Arbeiten auch elektronisch erarbeiten. Sie sollen elektronisch kollaborativ arbeiten, Ergebnisse abspeichern, Dokumente abgeben und Ergebnisse präsentieren.
  • Das Convertible und die Onlinemöglichkeiten sollen vielfältig genutzt und als selbstverständliche Werkzeuge eingesetzt werden.

Um diese Ziele zu erreichen, sind entsprechende Prozesse von Lehrenden und Lernenden zu durchlaufen. Neue, sich ändernde Kompetenzen sind notwendig, zusätzliche Ablenkungsmöglichkeiten und Themen wie Datenschutz gilt es zu beachten. Ein guter technischer und pädagogischer ICT-Support ist auf diesem Weg sehr hilfreich.

Somit hat der digitale Raum als «vierter Pädagoge» vielfältige Implikationen auf die anderen «drei Pädagogen». Die Digitalisierung ermöglicht eine stärkere Flexibilität beim Lernen. Der Individualisierung kann besser Rechnung getragen werden. Räumlich nimmt die Flexibilität beim Lehren und Lernen zu.
Das Schulhaus, die Schulzimmer und der Schulraum werden flexibler genutzt. Das klassische Schulzimmer hat z.B. gerade für Inputsituationen immer noch eine grosse Bedeutung. In diesen Schulzimmern setzen wir aber sukzessive flexibleres Schulmobiliar ein, welches leicht umgestellt werden kann und so leichter erweiterte Unterrichtsformen zulässt.
Wir arbeiten auch auf neue flexiblere Schulräume wie Multifunktionszimmer, Gruppenräume und Lernnischen hin. Um diese Räume optimal nutzen zu können, braucht es die digitalen Möglichkeiten. Auch umgekehrt wäre es wenig sinnvoll die elektronischen Geräte nur in den klassischen, schweren, unflexiblen Pultreihen zu nutzen.

Zusammenfassung
Unser digitaler Raum wirkt durchaus als vierter Pädagoge.
Die digitalen Möglichkeiten werden für die Kommunikation und Kollaboration genutzt. Die gekauften Geräte und die nicht billige Infrastruktur verlangen eingesetzt zu werden. Dies führt zwangsläufig zu einem elektronisch unterstützten Unterricht. Vorgegebene Beurteilungsprogramme und Plattformen sowie Online-Angebote der Lehrmittel können dank der guten Infrastruktur gut genutzt werden. Der vielzitierten Individualisierung kann und muss durch diese digitalen Möglichkeiten zu einem gewissen Grad besser Rechnung getragen werden.
Das Zusammenspiel von Schulraum und digitalem Raum ermöglicht und verlangt auch erweiterte Lernformen. Da wir den Vorteil eines gut ausgebauten digitalen Raumes haben, ermöglicht dies uns vielfältige Lernformen. Umgekehrt wäre z. B. ohne eine 1:1 Ausstattung vieles noch nicht möglich.
Unser digitaler Raum gibt uns direkt und indirekt einiges an Unterrichtsformen vor. Trotzdem findet sich innerhalb und ausserhalb dieses Raums noch sehr viel Spielraum für die persönlichen Unterrichtsform-Schwerpunkte der einzelnen Lehrpersonen. Fragestellungen zum Datenschutz und zunehmend auch zu Big Data müssen zunehmend beachtet werden.
Bei der Anschaffung von digitaler Infrastruktur ist es notwendig und lohnend sich Gedanken zum so geschaffenen Raum zu machen und so zu wissen, was der vierte Pädagoge vorhat.

Bild mittels midjourney: Schülerin im Digitalen Raum

«Minelearning» unter den zehn Gewinnern von educreators.ch

Stefan Huber, gewinnt mit seinem Projekt «Minelearning» einen der begehrten zehn Förderpreise der Stiftung Educreators. Die Stiftung fördert innovative Schulprojekte in der Schweiz, welche in den Bereichen kritisches Denken, Kreativität und Digitalisierung wegweisend sind. Die diesjährigen zehn Gewinnerprojekte wollen alle an der Schule beteiligten Personen inspirieren und aufzeigen, wie viel Spannendes und Zukunfträchtiges an den Schweizer Schulen bereits schon heute vorhanden ist.

Stefan Huber, Klassenlehrer einer 3. Realklasse an der Schule Weid Sek eins Höfe und Lehrer der Projektschule Sek eins Höfe verbindet in seinem Projekt Elemente der Spielwelt Minecraft in der MinecraftEducation Version mit Elementen aus den Fächern Natur und Technik und Informatik.

Die Schülerinnen und Schüler tauchen in der Ich-Perspektive in die Lernwelt ein. Auf eine entdeckende, kreative Weise können sie das Thema «Biodiversität» erleben. Sie erforschen, welche programmierten Lebewesen sich im virtuellen Lebensraum befinden. Gemeinsam entwickeln sie Strategien, wie sie die verschiedenen Tiere zählen können. Nachdem sie sich mit dem Lebensraum vertraut gemacht haben, beginnen sie Veränderungen vorzunehmen. Indem sie z. B. den Bestand von gewissen Lebewesen verringern, können sie die Auswirkungen und gegenseitigen Rückkopplungsmechanismen der programmierten Umwelt beobachten. Das Thema lässt es auf der Metaebene zu, sich spielerisch mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von virtuellen und natürlichen Realtitäten auseinanderzusetzen und gleichzeitig den Umgang mit den Techniken und Instrumenten der Programmierung zu erlernen.

Kollaboration und Kreativität sind dabei wichtige Aspekte des Projekts. Stefan Huber betont, dass gerade kreative Games wie Minecraft (Education) einen pädagogischen Mehrwert haben und den Kindern die Möglichkeiten geben, auf eine Weise in den Lernstoff einzutauchen, wie es bei der Bearbeitung eines Arbeitsblattes kaum möglich wäre. Die Schülerinnen und Schüler haben begeistert am Projekt mitgearbeitet und auf ganz vielen Ebenen einiges dazugelernt.

Minelearning – Stefan Huber, Sek eins Höfe, Projektschule
Gamen statt Lernen? Der Traum jedes Schülers. Verbindet man Gamen clever mit Lernen, macht man sich die intrinsische Motivation, die stark von Games ausgeht, zu Nutzen. Insbesondere für die Vermittlung komplexer, interaktiver System wie etwa Ökokreisläufe bieten sich Computergames wie «Minecraft» an.

Educreators | Zukunft gestalten
Die Initiative richtet sich an Lehrpersonen und Schulleitungen, welche die digitale Transformation als Chance nutzen, um inspirierende Lernumgebungen zu entwicklen. Auf der Seite finden sich Videos aller zehn Gewinnerprojekte.
Educreators.ch – Shapers of the Future | Shapers of the Future

Mehr zum Projekt und zu Minelearning von Stefan Huber (Seite noch im Aufbau)
www.minelearning.ch

 

P. S. Die Tageszeitung Blick stellt in einer kleinen Serie alle 10 Gewinnerprojekte vor.

Sek eins Höfe – Lernen vom Homeoffice der Schülerinnen und Schüler aus

Wie alle Schulen der Schweiz waren auch wir als Sek eins Höfe gezwungen unsere Schulen zu schliessen und uns zu überlegen, wie wir einen Unterricht, ein Lernen, organisieren können, ohne dass unsere Schülerinnen und Schüler physisch zur Schule kommen können.
Wirklich überrascht waren wir von der drastischen Massnahme nicht und hatten bereits in der Woche vor der Schulschliessung einen Test-Fernunterrichtstag für den Dienstag, 17.3.20, organisiert und kommuniziert. Wie nur allzu gut bekannt, wurden wir aber doch noch von der Realität überrollt.

Am Montag, 16.3.20 wurden die Schulen geschlossen und bereits an diesen Montag konnten wir unseren Fernunterricht um 10.00 Uhr starten. Drei Tage später dürfen wir eine erste kurze, sehr positive Zwischenbilanz ziehen und dürfen sagen, der Fernunterricht ist gut angelaufen. Dabei sind uns nicht nur die Vorbereitungen für den Test-Fernunterrichtstag zu Gute gekommen, vielmehr sind es vermutlich die langjährigen vielfältigen Investitionen in die ICT-Infrastruktur und den Aufbau der entsprechenden Kompetenzen auf Ebene Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen, welche in dieser Situation besonders nützlich sind. Seit vier Jahren besitzen alle unsere Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Tablet (Convertible), was allen zu Gute kommt.

Wie arbeiten wir im Fernunterricht
Für den Start haben wir uns auf einen Rahmen festgelegt, welcher auch von den Jugendlichen eine vorgegebene, regelmässige Präsenz verlangt und ihnen – und vielleicht auch den Familien – eine Struktur gibt. In drei Blöcken von 8.15-9.30, 10.00-11.30 und 13.30-15.00 Uhr arbeiten die Schülerinnen meist eingeloggt alleine von zu Hause aus. Gleichzeitig sind zu diesen Zeiten auch die Lehrpersonen online und unterstützen die Jugendlichen bei ihrem Lernen.
Bewusst haben wir in der Ausgestaltung unterschiedliche Wege offengelassen, um auch vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Trotzdem gibt es viele Gemeinsamkeiten. Auf der Grundlage von Office 365 (Teams, OneNote, OneDrive, Forms …) und wenigen Zusatztools wie z. B. Learningview ist der Online-Unterricht aufgebaut worden.

Stundenplan Fernunterricht (I. Valsecchi)

Material und Aufträge bereitstellen
Unterrichtsmaterialien und Aufträge werden in verschiedenen Kombinationen von MS Teams, OneNote, OneDrive oder Learningview ausschliesslich digital zur Verfügung gestellt. In die Aufträge werden auch Online-Angebote von Lernplattformen wie Lernpass plus – wo wir Pilotschule sind –mathclips, von Plattformen der Lehrmittel oder sonstige online-Quellen wie Bildungsfernsehen, youtube oder von Bildungsservern eingebaut.

Learningview: Kurs NT (C. Jäger)

Kommunikation, Lernbegleitung
Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur einfach zu Hause alleine die gestellten Aufgaben erledigen. Vielmehr soll kollaborativ zusammen mit Lehrpersonen und Mitschülerinnen und Mitschülern gelernt werden. Gemeinsame Online-Zeiten und entsprechende Kommunikationstools sind uns für den Start wichtig. Dazu eignet sich MS Teams, welches wir schon in den ersten Schulwochen im Rahmen der Tabletabgabe an den ersten Klasse einführen, sehr gut für die Kommunikation und den Austausch.

Kommunikation In Teams (I. Valsecchi)

Abgeben von Arbeiten Kontrollen
Die Aufgaben werden in beschreibender Weise z.B. direkt in einen entsprechenden Kanal in Teams geschrieben oder häufiger direkt als Aufgaben in Teams, OneNote und Learningview definiert. Diese Tools haben den Vorteil, dass man Aufgaben terminieren kann und die Jugendlichen die erledigten Arbeiten einfach abgeben und als erledigt markieren können. Die Lehrperson behält die Übersicht und kann abgegebene Aufgaben kontrollieren, kommentieren und je nach dem zurückgeben. Mittels Learningview können auch ganze Arbeitspläne gut elektronisch und übersichtlich umgesetzt werden. Zudem können die Schülerinnen und Schüler z. B. auch gerade mit dem Handy sehr einfach Dokumente, Video-, Audio- oder Bilddateien als Produkte oder Beweise abgeben.

Learningview: Abgabeübersicht – ohne Namen (C. Jäger)

Alles zusammen = Fernunterricht
In Zusammensetzung von allen Elementen sind verschiedene Formen von Fernunterricht entstanden. Zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Aufträgen kommen die genannten Tools in den Einsatz. Für die Lernbegleitung und Kommunikation steht bei fast allen MS Teams im Vordergrund. Teams wird vielfältig genutzt. So ist die Chatfunktion im Zweieraustausch zwischen Lernenden oder zwischen Lernenden und der Lehrperson einfach und praktisch. Es kann auch mit grösseren oder kleineren Gruppen im Chat gearbeitet werden. Hier gewisse Spielregeln abzumachen, ist sehr zu empfehlen. Das Gleiche gilt auch für die Video oder Telefonfunktion von Teams. So ist es bei grösseren Gruppen sinnvoll, das Mikrofon auf Aus zu stellen, wenn man nicht spricht.
Teams kann aber noch viel mehr, Besprechungstermine werden abgemacht und sehr praktisch ist es, für alle den Bildschirm zu teilen. So können beliebige eigene Bildschirminhalte für den Kollegen, für die Schülerin oder auch für grössere Gruppen angezeigt, besprochen und bearbeitet werden. Nimmt Programme wie Whiteboard oder OneNote kann auch sehr gut mit Stift an einem digitalen Whiteboard auf dem Tabletbildschirm geschrieben, gezeichnet und erklärt werden. Die Steuerung auf das angezeigte Dokument kann auch übertragenwerden, so dass Besprochenes gemeinsam live entwickelt werden kann.
Die Jugendlichen setzen in der Zusammenarbeit untereinander auch ihre Mobiltelefone mit den entsprechenden, bekannten Apps ein. Mittels der Kameras des Schulzimmerpresenters oder des Tablets könnten eigentliche Liveunterrichtssequenzen gezeigt werden. Sollte dies stärker im Vordergrund stehen sind insbesondere gute Mikrofone (Headsets) zu überlegen. Generell raten wir bis jetzt eher ab, zu viele eigene Tutorials, Erklärdokumente … zu entwickeln. Vieles und vielleicht auch Besseres gibt bereits im Netz oder im Angebot. Es ist besser, die Zeit in die Zusammenstellung/Organisation der Unterrichtssettings und in das Begleiten der Lernprozesse zu setzen.
Ein Teil der Lehrpersonen organisiert den Fernunterricht so, dass die ganze Klasse zu den abgemachten Zeiten in einem bestimmten Fach, z.B. der Mathematik arbeiten und auch die Mathelehrerin gleichzeitig online unterstützt. Andere definieren die Aufträge und die Jugendlichen planen in dieser Lernatelierform selbstständig, wann sie, welche Aufträge, aus welchen Fächern erledigen und sehen auf dem Plan, wann welche Lehrperson online zur Verfügung steht. Beide Formen haben ihre Stärken. Gut eingeführt, sollten aber zunehmend auch freiere Gefässe Platz finden. Aufwändigere Fernunterrichtsarrangements sind mit leistungsstarken Klassen tendenziell einfacher durchzuführen. Es gibt bei uns aber auch leistungsschwächere Klassen, welche durch entsprechende Einführungen und vorangegangenem Einsatz im Unterricht durchaus auch sehr vielfältig und anspruchsvoll mit ihren Klassen digital unterwegs sind.

Organisation des Lernens in OneNote (i. Valsecchi)

Datenschutz
Gerade wenn mit Videochat oder Live-Unterricht gearbeitet wird, muss auf den Personen- und Datenschutz hingewiesen werden und Regeln wie z. B. unerlaubtes Filmen, welche im Schulhaus gültig sind, gelten auch im Fernunterricht. Alle Beteiligten müssen sich der Verantwortung und der Risiken bewusst sein.

Test und Lernkontrollen
In dieser kurzen Zeit standen Lernkontrollen noch nicht im Vordergrund. Es sind aber unterschiedliche Möglichkeiten vorhanden und geplant, Lernkontrollen – im Sinne von Erfolgskontrollen – durchzuführen. So können Arbeiten abgegeben werden, mittels MS Forms können Online-Lernüberprüfungen zusammengestellt werden, Schüler könnten per Audio/Video befragt werden. Aus jetziger Sicht ist es aber problematisch, Noten zu erteilen, da deren Validität sicher umstritten wäre. Besser ist es hier, auf kantonale Vorgaben zu warten, was bezüglich Beurteilung, Promotion und Zeugnis angedacht ist.

Einbau von Sport, Musik teGe, texGe, bGe, WAH, Wahlfächern und Projektunterricht
Die Fachlehrpersonen dieser Fächer sprechen sich ab und integrieren ihre Aufträge in die Pläne. Vielleicht mag es auf den ersten Blick nicht augenscheinlich sein, wie solche Aufträge zu gestalten sind. Unterschätzen wir die Kreativität der Lehrpersonen nicht. Landart im Wald und per Bilder dokumentieren, Theorie- und Kochaufträge im WAH, Musik in den Onlinealltag einbringen ist sehr wichtig. Unsere Sportlehrpersonen haben sich Sportsequenzen überlegt, welche täglich vor oder nach dem Fernunterricht oder auch direkt in den Online-Unterricht integriert werden. Ebenso sind freiere fächerübergreifende Projekte geplant.

Technik – ICT
Die Technik hat mit Beginn des Fernunterrrichts fast ausnahmslos gut funktioniert. Begünstigt hat diesen Umstand, dass die meisten Schülerinnen und Schüler bereits gewohnt sind, die eingesetzten Tools im Unterricht zu verwenden.
Die Sek eins Höfe hat schon früh begonnen, die ICT in den Unterricht und in die Organisation einzubauen. Seit vier Jahren arbeiten die Schülerinnen und Schüler in einer 1:1 Ausstattung mit Tablets (Convertible). Die Schulzimmer verfügen über eine interaktive Präsentationstechnik. Der technische und pädagogische Support unterstützt die Lehrpersonen im Einsatz der elektronischen Mittel.

Lehrpersonen
Für die Lehrpersonen ist die Organisation des Fernunterrichts eine grosse Herausforderung. Das Grundsätzliche wurde aber auch in Anbetracht der Umstände kaum hinterfragt und Fernunterricht durchaus auch als motivierende Challenge angegangen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Lehrpersonen sind auch an unserer Schule z. T. gross. Es gibt Lehrpersonen oder Unterrichtsteams, welche fast nahtlos vom Regel- in den Fernunterricht wechseln konnten. Andere haben die Tablets im Unterricht vor allem als Hilfsmittel zur Recherche und zum Herstellen von Dokumenten oder dem Nutzen von Online-Angeboten eingesetzt. Eigentliche digitale Unterrichtssettings waren aber eher neu. Zu digitalem Lernen boten wir bisher auch schon Workshops an. In der jetzigen Situation haben wir vor allem auf zahlreiche Online-Angebote (Tutorials…) hingewiesen, welche Programme und Möglichkeiten erklärten. Die Lehrpersonen haben sich mit grossem Einsatz in den Fernunterricht eingegeben und fast alle sind je von ihrem Startpunkt her, in den Fernunterricht eingestiegen und habe ihre Methoden verfeinert oder erweitert. Insbesondere sind aus der Not heraus, die Austausch- und Kommunikationsformen in der Begleitung des Lernens der Jugendlichen ausgebaut worden. Die kollegiale Unterstützung in diesen Prozessen ist sehr wichtig. Erfreulich ist, dass die meisten Bemühungen gut gelungen sind und das Fernlernen soweit funktioniert. Es ist ein Ziel, dass wir bei stetiger Weiterentwicklung arbeitsbelastungsmässig in eine normale Situation übergehen können.

Schülerinnen und Schüler
Sie stehen natürlich im Zentrum und sollen auch trotz Schulschliessung die Möglichkeit haben, gut zu lernen. Aus unserer Sicht sind die meisten Jugendlichen motiviert in den Fernunterricht eingestiegen und die Möglichkeit von «zuhause aus in die Schule» gehen zu können hat mindestens bis jetzt auch etwas Reizvolles. Mit der Technik kommen sie mehrheitlich gut zurecht und können die Aufträge erledigen und nützen die direkten Austauschmöglichkeiten mit ihren Lehrpersonen gut. Sicher sind Schülerinnen und Schüler, welche aus verschiedenen Gründen, erschwerte Voraussetzungen mitbringen, besonders gefordert und es ist ein Thema, welches wir im Auge behalten müssen.

Eltern
Seitens der Eltern haben wir bis jetzt fast ausnahmslos positive Rückmeldungen für den Start bekommen. Im «Normalbetrieb» kann es, so hoffen wir, für die Familien hilfreich sein, dass ihre Oberstufenkinder in klaren, vorgegeben Strukturen selbstständig arbeiten, lernen können und beschäftigt sind. In den Familien sind aber auch jetzt schon zum Teil und vermutlich leider zunehmend schwierige und belastende Situationen vorhanden. Vermutlich die meisten Familien sind in diesen Zeiten mit vielfältigen Ansprüchen und Belastungen sehr gefordert, so dass die Situation mit zunehmender Zeitdauer fast für alle schwieriger werden kann. Mit einer kurzen Online-Befragung versuchen wir schon in der ersten Woche ein kurzes Feedback einzuholen.

Einige Gelingensbedingungen

  • gut ausgebaute digitale Infrastruktur
  • Ausgebildete und im Umgang gewohnte Lehrpersonen
  • Technischer und pädagogischer Support
  • Unterrichtssettings, welche digitale Hilfsmittel gut integrieren sind bereits etabliert
  • Schülerinnen und Schüler sind sich gewohnt, auch selbstständig zu arbeiten
  • Eher wenige aber gut genutzte und bekannte Tools (gemeinsame Strategie der Schule)

Ausblick

Bei aller Motivation für den Fernunterricht sind die Gedanken aber vor allem auch bei der schwierigen Situation, in der wir uns als Gesellschaft befinden. So dass ganz andere Themen als das schulische Lernen in den Vordergrund rücken können.

Bezogen auf den Fernunterricht freuen wir uns über den motivierenden, gut gelungen Einstieg ins Dinstance Learning. In den nächsten Tagen oder vermutlich leider während vielen Wochen wird es Anpassungen geben. Asynchrones Lernen rückt vielleicht stärker in den Vordergrund. Ob fixe, doch recht umfangreiche Blockarbeitszeiten realistisch und zielführend sind, gilt es zu beobachten. Insbesondere wird die Situation für einzelne Schülerinnen und Schüler, Familien, aber auch für Lehrperson schwierig. Wie können wir dies berücksichtigen? Wie können wir die Lernenden auch langfristig gut begleiten und ihnen Hilfen und Strukturen bieten?

Bezüglich des digitalen Lernens und des Fernunterrichts, der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler wird diese schwierige Phase sicher auch intensive und spannende Entwicklungen im Schulbereich forcieren.

 

(Einführungs-) Erfahrungen mit Lernpass plus an der Sek eins Höfe


Für das Schuljahr 2019/20 suchte der Kanton Schwyz für ein Pilotjahr zwei Schulen des 3. Zyklus (7. – 9. Klasse), welche Lernpass plus testen. Geplant ist die Einführung von Lernpass plus und Stellwerk 2.0 für alle Oberstufen des Kantons Schwyz auf das Schuljahr 2020/21. Gerne nimmt die Sek eins Höfe die Gelegenheit wahr, schon in diesem Schuljahr mit Lernpass plus zu arbeiten und Pilotschule für die Einführung von Lernpass plus zu sein. Für weitere Informationen zu Lernpass plus siehe auch https://lernpassplus.ch/

 

Das bisherige Fazit gleich zu Beginn
Lernpass plus kann …

+ liefert Hinweise auf das individuelle Kompetenzniveau
+ stellt individuelle Förderaufgaben zusammen
+ Lehrperson kann eigene Übungsserien zusammenstellen
+ unterstützt kompetenzorientierte, stofforientierte Übungsphasen und das eigenständige Lernen
+ ermöglicht/unterstützt Lehrpersonen bei der Individualisierung und in der Rolle als Lernbegleiter
+ Planungstool bieten interessante Möglichkeiten
+ ermöglicht ortsunabhängiges Lernen
+ lässt sich relativ einfach administrieren
+ Standortbestimmung (Stellwerk) ist Bestandteil

+/- fokussiert auf Stufenkompetenzen (Jahreskompetenzen), d.h. die SuS bekommen auch Aufgaben aus noch nicht besprochenen Themengebieten
+/- blosses Testen und Aufgabenserien garantieren nicht automatisch nachhaltige Kompetenzerreichung und gute Lernprozesse. Kontinuierliche Unterstützung durch ein adaptives Lernsystem kann gute Unterstützung für das eigenständige, individuelle Lernen bieten. Die Lernprozesse und die Kompetenzerreichung müssen kritisch beobachtet werden.
+/- Solche Lernsysteme generieren heikle, individualisierte Daten, welche äusserst sorgfältig gespeichert werden müssen (Big Data …)

– Orientierungstests sind wertvoll, beanspruchen aber (zu) viel Unterrichtszeit und bedingen einer guten Planung und entsprechender Absprachen
– für die Erstellung eigener Aufgabenserien sollten die Filtermöglichkeiten besser sein
– direkte Hilfemöglichkeiten, Tutorials zu den Lerninhalten stehen nicht zur Verfügung
– Lernpass plus ist noch im Aufbau und muss weiterentwickelt werden. Die bis jetzt vorgesehen Entwicklungsbereiche sind zwar im Aufbau, angekündet, aber eben z. T. noch nicht verfügbar. In der Weiterentwicklung liegen auch Chancen. Ob «kantonale» Lernsysteme nicht von Lernsystem von grossen Verlagen oder Konzernen überholt und abgelöst werden, ist vielleicht auch noch eine offene Frage.

! Eine gute Einführung für die Lehrpersonen und die Schulleitung ist sehr zu empfehlen. Nebst den technischen Möglichkeiten geht es auch darum, die Lernphilosophie zu verstehen, welche hinter Lernpass plus steht. Konkrete Hinweise zum pädagogischen Einsatz sind erforderlich. Diese müssen mehr als die Planung der Orientierungstest umfassen. Es ist zu hoffen, dass der Kanton entsprechende Massnahmen unterstützt.

 

Bisherige Erfahrungen an der Sek eins Höfe

Vorbereitende Admin-Arbeiten
geben Arbeit, klappen aber gut: Schule anmelden (Schulleitung), erfassen der Klassen (Schulleitung), erfassen der Lehrpersonen (Schulleitung), erstellen der Importlisten für die Klassen (Schulleitung oder Lehrpersonen), importieren der SuS in die Klassen (Schulleitung oder Lehrpersonen), Lizenzen zuteilen und die Lehrpersonen-Logins verschicken (Schulleitung), Teamtecher hinzufügen (Lehrpersonen) – siehe auch gut gemachte Anleitungen auf Lernpass plus.

Um das Lernfördersystem gewinnbringend einzusetzen, ist es notwendig, das Lern-Verständnis, welches hinter Lernpass plus steckt zu verstehen. Um einen guten Start zu haben, organisierten wir eine Einführung mit einer Referentin des Verlags, welche an einer Schulkonferenz allen Lehrpersonen eine Einführung zum Lernverständnis und zu den Möglichkeiten von Lernpass plus gab. Obwohl man auf der Website von Lernpass plus auch Informationen findet ist, ist eine solche Einführung sehr zu empfehlen. Ich erachte es als ungünstig, dass die Lehrpersonen die Logins bekommen und dann einfach einmal ausprobieren resp. sich alle selber dazu informieren. Frustrierende Erlebnisse und nicht ideale Einsätze von Lernpass plus wären so fast vorprogrammiert. Aus meiner Sicht wurde die informative und motivierende Einführungsveranstaltung geschätzt.

Lernpass plus im Einsatz in den einzelnen Fachbereichen

Allgemein / Erste Schritte
Für das technische Handling stellt Lernpass plus auf der Website unter der Rubrik «Schulung und Dokumente» Unterlagen und einen E-Learning-Kurs mit anschaulichen Videos zur Verfügung. https://lernpassplus.ch/schulung-und-dokumente/
Gut eingearbeitete Lehrpersonen könnten den SuS zum Kennenlernen selber generierte Aufgabensets zur Verfügung stellen. Ein pragmatischer Weg kann auch sein, gerade mit einem Orientierungstest zu starten und das System anschliessend für alle SuS individuelle Aufgabensets generieren zu lassen.

Orientierungstests – Planung ist wichtig
In der Mathematik stehen drei Bereiche («Zahl und Variable», «Form und Raum», Grössen, Funktionen, Daten und Zufall»), im Deutsch, Englisch und Französisch ebenfalls je drei Bereiche («Hören, «Lesen», «Sprache im Fokus») als Stufenorientierungstest zur Verfügung. Die Orientierungstest sind zum Start, als Zwischenkontrollen vorgesehen. Die Orientierungstests müssen in der Schule durchgeführt und können unterbrochen werden. Sie dauern häufig mehr als eine Lektion. Würde man so betrachtet in jedem Fach alle Bereiche zur Orientierung und Adaptierung dreimal im Jahr testen, so würde dies mindestens 36 Lektionen Orientierungstest machen bedeuten, was vermutlich klar zu viel ist. Daher sind eine Planung und eine zeitliche Absprache auch zwischen den Fachbereichen angezeigt.

Stellwerk (Standortbestimmung)
Die bekannten und obligatorischen Stellwerk-Tests für das 8. und 9. Schuljahr sind in Lernpass plus integriert und müssen zusätzlich durchgeführt werden.

Erfahrung aus den Fachbereichen Deutsch und Mathematik

Englisch, Französisch und Natur und Technik
Lernpass plus ist eine dynamische Lernplattform und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Förderaufgaben in den Fremdsprachen Englisch und Französisch sowie in Natur und Technik stehen momentan noch nicht zur Verfügung. In den Fremdsprachen können die Orientierungstest aber bereits durchgeführt und so der Lernstand erhoben werden. Es ist sehr zu hoffen – und aus momentaner Sicht sieht es gut aus – dass Lernpass plus langfristig weiterentwickelt wird.

Deutsch
Für die Lehrperson ist es einfach und mit wenigen Klicks möglich, die Orientierungstests für die SuS zur Verfügung zu stellen. Wie erwähnt, ist eine gezielte Planung der Bereiche und der Frequenz sinnvoll. Die Orientierungstests werden zu Beginn und am besten mit der ganzen Klasse durchgeführt. Später sind auch individuelle oder klassenweise Orientierungsüberprüfungen denkbar. Die Tests können unterbrochen werden. Sie dauern häufig mehr als 45 Minuten und sind für die SuS anstrengend. Als Ergebnis erhalten die SuS je nach Einstellung Punkte oder eine Kompetenzstufe, welche auch in Worten ausgeführt wird. Die Ergebnisse wurden von unseren Lehrpersonen, im Rahmen gesehen, durchaus als aussagekräftig eingestuft.
Aufgrund der Testresultate stellt das System adaptiv individuelle Aufgabenserien zur Förderung zusammen. Die Übungsserien können je nach Einstellungen wiederholt werden oder das System generiert die nächste Übungsserie. Zur gezielteren Übung können Lehrpersonen für die ganze Klasse oder beliebige SuS selber mittels Schnellauswahl oder manueller Auswahl Aufgabenserien zusammen- und bereitstellen. Dies bedeutet in der Vorbereitung für die Lehrperson Mehraufwand, dafür können noch gezielter Förderaufgaben zusammengestellt werden. Bei der Zusammenstellung wären noch differenziertere Filtermöglichkeiten – siehe Ausführungen zum Fach Mathematik – mehr als praktisch. Bis jetzt haben an unserer Schule wenige Lehrpersonen Aufgaben im Bereich Deutsch selber zusammengestellt. Vermutlich können die Förderaufgaben im Sprachbereich einfacher genutzt werden, auch wenn der Inhalt zu Beginn des Schuljahres noch nicht besprochen wurde.
Insgesamt arbeiten sowohl SuS als auch recht viele Lehrpersonen soweit einmal gerne und regelmässig – z.B. wöchentlich 1-2 Lektionen mit den Orientierungstests und den individuell automatisch zusammengestellten Aufgaben und nützen diese Arbeitsweise auch für individuelles Coaching. Stichwort Lehrperson als Lernbegleiter.

Mathematik
Grundsätzlich gelten die für das Fach Deutsch gemachten Ausführungen auch für die Mathematik. Eine Schwierigkeit – insbesondere für das 7. Schuljahr ist – dass die Orientierungstests jeweils alle Kompetenzen des ganzen Schuljahres testen und auch entsprechende Förderserien zusammenstellen. So ist es für die Schülerinnen z. T. recht schwierig bis frustrierend, wenn sie häufig Aufgaben aus Themengebieten bekommen, welche sie noch nie besprochen haben und auch kaum lösen können. Für SuS ist so bei Förderaufgaben manchmal gar nicht so einfach zu erkennen, ob sie eine Aufgabe können sollten oder ob die Aufgabe ein neues Themengebiet betrifft und wie sie mit dieser Aufgabe in diesem Fall verfahren sollen.

Planungstools
Den SuS und den Lehrpersonen steht ein interessantes, interaktives, elektronisches Lernjournal zur Verfügung. Sind der Stundenplan und die Fächer der Schule hinterlegt (Administration) können die SuS zum Beispiel dies zum Planen von Selbstlernsequenzen gut einsetzen. Auch sind einfache Reflexionsmöglichkeiten vorhanden und die Lehrperson kann sich mit den einzelnen SuS elektronisch austauschen.
Förderaufgaben – Lernen mit Lernpass plus
Bei Lernpass plus steht weniger die direkte Unterstützung der aktuellen Lektionsreihe (der aktuellen Kompetenzen) im Vordergrund. Für eine solche Förderung müssen die Lehrpersonen eher selber Aufgaben aus dem Aufgabenpool zusammenstellen (Schnellauswahl oder manuelle Auswahl). Dies wurde bei uns bisher noch wenig genutzt. Vielleicht fehlt die Routine dazu, es ist (noch) zu zeitaufwändig oder gezieltere Filtermöglichkeiten, welche diese Arbeit unterstützen würden, sind zu wenig vorhanden.

Die adaptiv, automatisch und individuell zusammengestellten Aufgabenserien haben die individuellen Kompetenzen der SuS im Jahresüberblick (Inhalte des ganzen Schuljahres) im Fokus. Wie erwähnt, führt dies dazu, dass SuS immer wieder und im Verlaufe des Schuljahres mit immer weniger Aufgaben konfrontiert werden, welche noch nicht thematisiert wurden. Dies hat verschiedene Effekte. SuS können sich vielleicht schon im Voraus erfolgreich mit Aufgaben beschäftigen, bringen sich selber etwas bei, sind verunsichert bis frustriert. Regelmässig eingesetzt sollte dies auch dazu führen, dass die SuS sich vertiefter, umfassender und individueller mit den persönlichen Kompetenzen auseinandersetzen. Ob testen und Aufgabenserien lösen mit wenig Erklärungs- und Hilfemöglichkeiten auch nachhaltig die gewünschten Kompetenzen fördern, gilt es kritisch zu beobachten. Auch kann sich bei einigen SuS ein gewisser Ermüdungseffekt einstellen. So denken wir, dass der Lernprozess trotz Unterstützung des adaptiven Lernsystem gut begleitet und unterstützt werden muss. Sicher werden die einführenden und grundlegenden Lerninhalte nach wie vor in anderen Unterrichtssetting erarbeitet. Für die individuelle Repetition und Vertiefung von Kompetenzen kann Lernpass plus gute Dienste leisten. Auch ermöglicht es Lehrpersonen während diesen Unterrichtsphasen in der Rolle als Lernbegleiter und Lerncoach SuS individuell zu begleiten. Gerade in der Kombination mit anderen eigenverantwortlichen, individuellen Unterrichtssettings (SOL, Lernateliers …) kann Lernpass plus zusätzlich interessant sein.

Sekpro2-Klasse im angewandten Projektunterricht im HSRlab – (Auch) In der Wirtschaft sind Computer allgegenwärtig und selbstverständlich.

Die Sekpro2-Klasse der Schule Riedmatt entwickelte an einem eintägigen Workshop im HSRlab (Hochschule Rapperswil) einen Kunststoffbecher. Die Jugendlichen arbeiteten in fünf Projektgruppen als ForscherInnen, TechnikerInnen, FinanzexpertInnen oder Kommunikationsfachpersonen in Zusammenarbeit mit der Technik-Hochschule Rapperswil in einer «realen» Industrieumgebung am Design, der Herstellung und der Vermarktung eines Industrieproduktes.

Die Schülerinnen und Schüler konnten während dieses Projekttages vielfältige Erlebnisse den Bereichen Technische Hochschule, Technik, Industrie und Vermarktung machen. Dabei war auch der Genderaspekt nicht unwichtig. Als Klassenprojekt konzipiert, zeigte sich nicht überraschend, dass sowohl Knaben und Mädchen gleich interessiert und engagiert, begeistert an der Arbeit waren. Nebenbei waren Computer als Hilfsmittel in allen Projektgruppen allgegenwärtig. So wurden mit selbstverständlicher Computerunterstützung Arbeitsdokumente hergestellt, Berechnungen ausgeführt, Recherche betrieben, Präsentationen hergestellt, Filme geschnitten. Produziert wurde der Kunststoffbecher von einer computergesteuerten Spritzgussmaschine.

Bei diesem Projekt standen einiges an Aufwand, auch Kosten, sowie die Zusammenarbeit mit dem HSRlab dahinter. Ein Beispiel von MINT-Projekten, welche sich lohnen und in ähnlicher Art auch von anderen Hochschulen oder Firmen (Techniktage …) zum Teil auch gratis angeboten werden. Bei solchen Projekten erleben Schüler – und wichtig auch Schülerinnen – anregend und motivierend wie Technik, Naturwissenschaften und Computer in der Wirtschaft eingesetzt und genutzt werden.

Nachfolgend der Newseintrag aus der Website unserer Schule mit Bildern und Videos.

https://www.sekeinshoefe.ch/de/news/2019/606-hsrlab

 

Pixilation «neighbours»

Pixilation «neighbours» Klasse S2a 2017/18

von Barbara Ramer (LP bildnerisches Gestalten)
Bezogen auf den Ausstellungsbesuch «Hallo, Nachbar» im Vögele Kulturzentrum beschäftigten sich die Lernenden im Bildnerischen Gestalten in verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten mit der persönlichen Nachbarschaft. Die Urpixilation in der Ausstellung – «Neighbours» von Norman McLaren (Pionier u. Oscar im Animationsfilm 1953 – UNESCO Weltdokumentenerbe) – regte zur Storyboardentwicklung eigener Nachbarschaftsgeschichten an.

Stopmotion wird in Einzelbildern zBsp mit einer digitalen Fotokamera produziert. Für die Einzelbildaufnahmen wurden die Filmgebenden wichtigen Einstellungsgrössen (Totale Halbtotale Amerikanisch Brustbild Nah Detail) thematisiert und wichtiges hinsichtlich Licht, Schärfe und Distanz in der digitalen Fotografie gelernt.

Produziert wurde zuerst ein Sachtrick (Animation mit Gegenständen) um das Programm «Stopmotion ProEclipse» kennenzulernen. Dazu gehörte verdoppeln/schneiden von Bildern, verlängern, kürzen, umkehren von Sequenzen um eine interessante Rhythmisierung zu erreichen. Mit Hilfe dieser Kenntnis erarbeiteten die Lernenden die eigentliche Pixilation (verrückte Animation mit Personen) in Einzelbildaufnahmen zum Thema. Als Videodatei ausgegeben und ins Filmprogramm «Adobe Premiere Elements» importiert, wurde von den Lernenden die Animation in der Audio- und zweiter Videospur überarbeitet und mit Vor-, Abspann als eigenständigen Film ausgegeben.

„Meeting Neighbours“

 

„Nachbarstreit“

 

„Scary Bags“

Jahresplan 18/19 «Medien und Informatik» der Schule Leutschen

Planungshilfe MI Leutschen 1819Das neue Fach M+I bringt umfassende Neuerungen ins das bisherige Fach Informatik. Viele der bisherigen Inhalte – insbesondere die Anwendungskompetenzen der «Büroprogramme» – verteilen sich verbindlich auf verschiedene Fächer. Dafür werden eigentliche Informatik- (Grundlagenwissen, Programmieren…) und Medienthemen (Medienbeiträge verstehen, produzieren…) im Fach M+I angegangen. Die 1:1 Ausstattung für unsere Schülerinnen und Schüler mit Tablets resp. Convertibles, welche wir seit 2015 sukzessive eingeführt haben, bietet uns gute Möglichkeiten. Für den M+I-Unterricht steht uns zusätzlich ein Informatikzimmer zur Verfügung.

Um die verschiedenen Kompetenzen gezielt anzugehen, haben wir für unsere Schule Leutschen einen Jahresplan für das Fach M+I erstellt. Mitgeplant haben wir in dieser Planungshilfe auch die Anwendungskompetenzen. Für die Umsetzung des M+I Lehrplans fehlen noch eigentliche M+I Lehrmittel, welche die Planung in weiteren Jahren unterstützen könnten. Nebst entsprechenden Lehrmitteln, denken wir, dass aktuelle, dynamische Online-Unterrichtsressourcen auch in Zukunft wichtig bleiben werden. Weiter abgestützt haben wir uns bei der Planung auch auf die kantonale M+I Weiterbildung der PHSZ und den anregenden Austausch mit der PHSZ im Rahmen unserer Kooperation.

Wir stellen uns vor, dass wir Erfahrungen sammeln, wie wir mit unserer Planungshilfe an unserer Schule arbeiten können und entsprechende Anpassungen vornehmen. Nebst Angaben zu allgemeinen Unterrichtsressourcen beabsichtigen wir gezielte Materialhinweise zu einzelnen Themen sukzessive zu ergänzen. Gerne nehmen wir hier auch Anregungen von aussen entgegen oder können dies im Blog diskutieren.

Wir freuen uns, wenn unsere Planungshilfe auch anderen Schule dienen kann und sind natürlich an Austausch sehr interessiert.

Projektteam Schule Leutschen

 

Jahresplanung zum Download
Planungshilfe M+I Leutschen 1819

Planungshilfe M+I der PHSZ

Lernkontrollen (Umfragen) mit Microsoft „Forms“ (Office 365)

 


Mit «Forms» – einem App aus dem Office 365-Paket – lassen sich sehr einfach Umfragen, Quiz oder Lernzielkontrollen erstellen, welche online verschickt, durchgeführt und ausgewertet werden können. Zwar bietet «Forms» nicht sehr viele Möglichkeiten, dafür ist sehr einfach damit zu arbeiten.

Lernzielkontrollen (Quiz)
Im Fach Informatik habe ich mit Hilfe der Unterlagen, welche Urs Frischherz auf Zebis zur Verfügung stellt (https://www.zebis.ch/unterrichtsmaterial/computer-grundlagen-56-klasse), Computergrundlagen erarbeitet. Zur Lernzielüberprüfung der ersten vier Arbeitsblätter habe ich einen kleinen Online-Test mit Forms hergestellt.
Dabei lässt «Forms – Quiz» nur eingeschränkte Fragemöglichkeiten zu. So kann man zwischen «Auswahl-», «Text-» und «Reihenfolge-» Fragen auswählen. So lassen sich kaum Lernkontrollen erstellen, welche detaillierte, komplexe Antworten erfordern. Der Vorteil liegt aber darin, dass ein Link zur papierlosen, farbigen Lernkontrolle einfach verschickt oder der Link auf einer Plattform abgelegt werden kann. Mittels Einstellungen lässt sich steuern, ob die Lernkontrolle nur während eines bestimmten Zeitfensters, unter Angabe der Namen, mehrmals oder einmalig gemacht werden kann. Die Auswertung erhält der Schüler oder die Schülerin sofort nach dem «Abschicken» des Formulars. Als Lehrpersonen kann man sich die Ergebnisse gesamthaft ausgewertet anzeigen lassen. Genauso zeigt die Auswertung auch die Antworten der einzelnen Schülerinnen und Schüler namentlich an. Die namentliche Auswertung funktioniert aber nur, wenn die Schule als Organisation mit Office 365 arbeitet.

Die Lernkontrolle lässt sich einfach mit anderen Personen teilen. Sofern diese Personen auch über ein Microsoftkonto verfügen, kann der Quiz importiert werden und steht unter der eigenen «Form-Kachel» zur Verfügung und kann angepasst werden.

Link zur Lernkontrolle «Computergrundlagen»
https://forms.office.com/Pages/ResponsePage.aspx?id=KUtHR_X9o0mqHDOY4Xtyi-ntayBnWIdKgPzkvEo8h2RUOU5YSTdaU1ZWVEhJSzNFWDJNRlRZR0NSTy4u

Link zum Duplizieren der Lernkontrolle «Computergrundlagen»
https://forms.office.com/Pages/ShareFormPage.aspx?id=KUtHR_X9o0mqHDOY4Xtyi-ntayBnWIdKgPzkvEo8h2RUOU5YSTdaU1ZWVEhJSzNFWDJNRlRZR0NSTy4u&sharetoken=E0Qv3BpvKcZd6jQ0sWsv

Umfragen
Mit Forms lassen sich genauso leicht Umfragen erstellen, verschicken und auswerten.

Fazit
Sofern man sich als Schule Microsoft verschrieben hat, kann «Forms» für schnelle Lernzielkontrollen oder Umfragen recht einfach und motivierend eingesetzt werden. In einer Fachschaftsgruppe liessen sich solche Lernzielkontrollen sehr einfach teilen und adaptieren.

Bruno Stürmlin, Januar 2018

Schulevents mit einem Weblog begleiten (WordPress)

Thementage «Keep Calm & SMILE» der Schule Leutschen

Vom 18. – 20. Dez. 2018 führten wir an unserer Schule zu unserem Jahresmotto «Keep Calm & SMILE» Thementage durch. Dabei konnten die Schülerinnen und Schüler ihr persönliches SMILE in Form von fünf Workshops zusammenstellen.
Mit einer kleinen heterogenen Mediengruppe von 6 Schülerinnen aus verschiedenen Stufen und Niveaus wurden die Thementage resp. die einzelnen Workshops medial begleitet. Sämtliche Berichte, Bilder und Videos sind auf einer eigens aufgebauten WordPress Blog-Website täglich fast im Live-Stream publiziert worden und sind nach wie vor unter

https://leutschenprojekte.wordpress.com/

einzusehen. So konnten unsere Schülerinnen und Schüler, deren Eltern und natürlich alle anderen interessierten Personen unsere Thementage täglich mitverfolgen oder auch heute noch die Berichte und Videos zu den Workshops nachlesen oder betrachten. Der Weblog hat guten Anklang gefunden, informiert und Freude gemacht.

 

Ausführungen zum Prozess

Vorbereitung – WordPress kennenlernen und einrichten
Persönlich ist mir der Umgang mit Webseiten und einem Content-Management-System recht geläufig. Aber auch ohne solche Vorkenntnisse kann man sich mit einer gewissen Affinität mittels Video-Tutorials recht gut in WordPress einarbeiten. Für unseren Weblog habe ich ein WordPresskonto eröffnet, ein geeignetes Design ausgewählt und den Weblog mit einer entsprechenden Struktur (Design, Seiten, Beiträge, Schlagwörter, Autorenrechte zuteilen…) eingerichtet. Ich denke, dass an den meisten Schulen sich Lehrpersonen finden, die interessiert sind und WordPress entsprechend einrichten und eine Gruppe anleiten könnten. WordPress ist gratis. Möchte man im Weblog aber auch Videos zur Verfügung stellen braucht es ein Premium-Account für CHF 96.-/Jahr.

Beiträge erstellen
Unsere Mediengruppe verfügte über keine besonderen Vorkenntnisse. Als einzige Schülerinnen und Schüler wechselten sie den Workshop nicht und haben die zweieinhalb Tage in der Mediengruppe gearbeitet, was auch die notwendige Konstanz gab. Nach einer kurzen Einführung zu unserer Medienarbeit besuchten die Jugendlichen in Zweiergruppen die Workshops, machten Bilder, Interviews, Notizen und auch Videoaufnahmen mit dem eigenen Handy. Anschliessend wurden die Berichte im Redaktionszimmer erstellt und hochgeladen. Dabei musste der Mediengruppe keine langen technischen Erklärungen abgegeben werden. Mit etwas Unterstützung im Rücken lernten sie sehr schnell, wie sie Medien auf WordPress hochladen und Beiträge erstellen konnten. Die technische Arbeit mit der Gruppe verlief sehr unproblematisch. Videos wurden gerade auf ihren Handys geschnitten und vertont. Diese Fertigkeiten brachten zwei Schülerinnen schon mit. Via Handy und WhatsApp oder OneDrive wurden die Bilder auf die Computer verschoben. Auf Notebooks der Schule haben die Schülerinnen und Schüler die Berichte erstellt. Die Mitglieder der Mediengruppe besassen Autorenrechte auf unserer WordPressseite und so konnten alle die Beiträge selber erstellen und veröffentlichen. Mit meinem Administratorenrechte hatte ich überall Zugriff und konnte so z.T. noch kleinere Korrekturen vornehmen oder Schlagwörter definieren.

Fazit
Einen Schulevent so zu dokumentieren oder ein laufendes Schuljournal mit einer Schülergruppe als Weblog mit WordPress zu führen, ist eine spannende, gut funktionierende Sache. Die Jugendlichen lernen einiges in Sachen Medienarbeit und verbessern Ihre Informatikkenntnisse. Für die Schule ist es eine spannende Gelegenheit nach aussen zu treten und Informationen über die Schulgemeinschaft hinaus zu verbreiten. WordPress bietet auch gute Statistikinformationen so, dass sich Aufrufe und Anzahl Besucher gut nachvollziehen lassen. Was nicht speziell anvisiert und auch fast nicht genutzt wurde, ist die Eigenheit eines Weblogs, dass man Beiträge kommentieren könnte und so der Weblog noch interaktiver wäre. Vielleicht wäre es lohnend, dies bei einem weiteren Vorhaben stärker in den Fokus zu nehmen. Das ganze Projekt hat wie die anderen Workshop aber viel Spass gemacht!

Bruno Stürmlin, Januar 2018