Sek eins Höfe – Lernen vom Homeoffice der Schülerinnen und Schüler aus

Wie alle Schulen der Schweiz waren auch wir als Sek eins Höfe gezwungen unsere Schulen zu schliessen und uns zu überlegen, wie wir einen Unterricht, ein Lernen, organisieren können, ohne dass unsere Schülerinnen und Schüler physisch zur Schule kommen können.
Wirklich überrascht waren wir von der drastischen Massnahme nicht und hatten bereits in der Woche vor der Schulschliessung einen Test-Fernunterrichtstag für den Dienstag, 17.3.20, organisiert und kommuniziert. Wie nur allzu gut bekannt, wurden wir aber doch noch von der Realität überrollt.

Am Montag, 16.3.20 wurden die Schulen geschlossen und bereits an diesen Montag konnten wir unseren Fernunterricht um 10.00 Uhr starten. Drei Tage später dürfen wir eine erste kurze, sehr positive Zwischenbilanz ziehen und dürfen sagen, der Fernunterricht ist gut angelaufen. Dabei sind uns nicht nur die Vorbereitungen für den Test-Fernunterrichtstag zu Gute gekommen, vielmehr sind es vermutlich die langjährigen vielfältigen Investitionen in die ICT-Infrastruktur und den Aufbau der entsprechenden Kompetenzen auf Ebene Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen, welche in dieser Situation besonders nützlich sind. Seit vier Jahren besitzen alle unsere Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Tablet (Convertible), was allen zu Gute kommt.

Wie arbeiten wir im Fernunterricht
Für den Start haben wir uns auf einen Rahmen festgelegt, welcher auch von den Jugendlichen eine vorgegebene, regelmässige Präsenz verlangt und ihnen – und vielleicht auch den Familien – eine Struktur gibt. In drei Blöcken von 8.15-9.30, 10.00-11.30 und 13.30-15.00 Uhr arbeiten die Schülerinnen meist eingeloggt alleine von zu Hause aus. Gleichzeitig sind zu diesen Zeiten auch die Lehrpersonen online und unterstützen die Jugendlichen bei ihrem Lernen.
Bewusst haben wir in der Ausgestaltung unterschiedliche Wege offengelassen, um auch vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Trotzdem gibt es viele Gemeinsamkeiten. Auf der Grundlage von Office 365 (Teams, OneNote, OneDrive, Forms …) und wenigen Zusatztools wie z. B. Learningview ist der Online-Unterricht aufgebaut worden.

Stundenplan Fernunterricht (I. Valsecchi)

Material und Aufträge bereitstellen
Unterrichtsmaterialien und Aufträge werden in verschiedenen Kombinationen von MS Teams, OneNote, OneDrive oder Learningview ausschliesslich digital zur Verfügung gestellt. In die Aufträge werden auch Online-Angebote von Lernplattformen wie Lernpass plus – wo wir Pilotschule sind –mathclips, von Plattformen der Lehrmittel oder sonstige online-Quellen wie Bildungsfernsehen, youtube oder von Bildungsservern eingebaut.

Learningview: Kurs NT (C. Jäger)

Kommunikation, Lernbegleitung
Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur einfach zu Hause alleine die gestellten Aufgaben erledigen. Vielmehr soll kollaborativ zusammen mit Lehrpersonen und Mitschülerinnen und Mitschülern gelernt werden. Gemeinsame Online-Zeiten und entsprechende Kommunikationstools sind uns für den Start wichtig. Dazu eignet sich MS Teams, welches wir schon in den ersten Schulwochen im Rahmen der Tabletabgabe an den ersten Klasse einführen, sehr gut für die Kommunikation und den Austausch.

Kommunikation In Teams (I. Valsecchi)

Abgeben von Arbeiten Kontrollen
Die Aufgaben werden in beschreibender Weise z.B. direkt in einen entsprechenden Kanal in Teams geschrieben oder häufiger direkt als Aufgaben in Teams, OneNote und Learningview definiert. Diese Tools haben den Vorteil, dass man Aufgaben terminieren kann und die Jugendlichen die erledigten Arbeiten einfach abgeben und als erledigt markieren können. Die Lehrperson behält die Übersicht und kann abgegebene Aufgaben kontrollieren, kommentieren und je nach dem zurückgeben. Mittels Learningview können auch ganze Arbeitspläne gut elektronisch und übersichtlich umgesetzt werden. Zudem können die Schülerinnen und Schüler z. B. auch gerade mit dem Handy sehr einfach Dokumente, Video-, Audio- oder Bilddateien als Produkte oder Beweise abgeben.

Learningview: Abgabeübersicht – ohne Namen (C. Jäger)

Alles zusammen = Fernunterricht
In Zusammensetzung von allen Elementen sind verschiedene Formen von Fernunterricht entstanden. Zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Aufträgen kommen die genannten Tools in den Einsatz. Für die Lernbegleitung und Kommunikation steht bei fast allen MS Teams im Vordergrund. Teams wird vielfältig genutzt. So ist die Chatfunktion im Zweieraustausch zwischen Lernenden oder zwischen Lernenden und der Lehrperson einfach und praktisch. Es kann auch mit grösseren oder kleineren Gruppen im Chat gearbeitet werden. Hier gewisse Spielregeln abzumachen, ist sehr zu empfehlen. Das Gleiche gilt auch für die Video oder Telefonfunktion von Teams. So ist es bei grösseren Gruppen sinnvoll, das Mikrofon auf Aus zu stellen, wenn man nicht spricht.
Teams kann aber noch viel mehr, Besprechungstermine werden abgemacht und sehr praktisch ist es, für alle den Bildschirm zu teilen. So können beliebige eigene Bildschirminhalte für den Kollegen, für die Schülerin oder auch für grössere Gruppen angezeigt, besprochen und bearbeitet werden. Nimmt Programme wie Whiteboard oder OneNote kann auch sehr gut mit Stift an einem digitalen Whiteboard auf dem Tabletbildschirm geschrieben, gezeichnet und erklärt werden. Die Steuerung auf das angezeigte Dokument kann auch übertragenwerden, so dass Besprochenes gemeinsam live entwickelt werden kann.
Die Jugendlichen setzen in der Zusammenarbeit untereinander auch ihre Mobiltelefone mit den entsprechenden, bekannten Apps ein. Mittels der Kameras des Schulzimmerpresenters oder des Tablets könnten eigentliche Liveunterrichtssequenzen gezeigt werden. Sollte dies stärker im Vordergrund stehen sind insbesondere gute Mikrofone (Headsets) zu überlegen. Generell raten wir bis jetzt eher ab, zu viele eigene Tutorials, Erklärdokumente … zu entwickeln. Vieles und vielleicht auch Besseres gibt bereits im Netz oder im Angebot. Es ist besser, die Zeit in die Zusammenstellung/Organisation der Unterrichtssettings und in das Begleiten der Lernprozesse zu setzen.
Ein Teil der Lehrpersonen organisiert den Fernunterricht so, dass die ganze Klasse zu den abgemachten Zeiten in einem bestimmten Fach, z.B. der Mathematik arbeiten und auch die Mathelehrerin gleichzeitig online unterstützt. Andere definieren die Aufträge und die Jugendlichen planen in dieser Lernatelierform selbstständig, wann sie, welche Aufträge, aus welchen Fächern erledigen und sehen auf dem Plan, wann welche Lehrperson online zur Verfügung steht. Beide Formen haben ihre Stärken. Gut eingeführt, sollten aber zunehmend auch freiere Gefässe Platz finden. Aufwändigere Fernunterrichtsarrangements sind mit leistungsstarken Klassen tendenziell einfacher durchzuführen. Es gibt bei uns aber auch leistungsschwächere Klassen, welche durch entsprechende Einführungen und vorangegangenem Einsatz im Unterricht durchaus auch sehr vielfältig und anspruchsvoll mit ihren Klassen digital unterwegs sind.

Organisation des Lernens in OneNote (i. Valsecchi)

Datenschutz
Gerade wenn mit Videochat oder Live-Unterricht gearbeitet wird, muss auf den Personen- und Datenschutz hingewiesen werden und Regeln wie z. B. unerlaubtes Filmen, welche im Schulhaus gültig sind, gelten auch im Fernunterricht. Alle Beteiligten müssen sich der Verantwortung und der Risiken bewusst sein.

Test und Lernkontrollen
In dieser kurzen Zeit standen Lernkontrollen noch nicht im Vordergrund. Es sind aber unterschiedliche Möglichkeiten vorhanden und geplant, Lernkontrollen – im Sinne von Erfolgskontrollen – durchzuführen. So können Arbeiten abgegeben werden, mittels MS Forms können Online-Lernüberprüfungen zusammengestellt werden, Schüler könnten per Audio/Video befragt werden. Aus jetziger Sicht ist es aber problematisch, Noten zu erteilen, da deren Validität sicher umstritten wäre. Besser ist es hier, auf kantonale Vorgaben zu warten, was bezüglich Beurteilung, Promotion und Zeugnis angedacht ist.

Einbau von Sport, Musik teGe, texGe, bGe, WAH, Wahlfächern und Projektunterricht
Die Fachlehrpersonen dieser Fächer sprechen sich ab und integrieren ihre Aufträge in die Pläne. Vielleicht mag es auf den ersten Blick nicht augenscheinlich sein, wie solche Aufträge zu gestalten sind. Unterschätzen wir die Kreativität der Lehrpersonen nicht. Landart im Wald und per Bilder dokumentieren, Theorie- und Kochaufträge im WAH, Musik in den Onlinealltag einbringen ist sehr wichtig. Unsere Sportlehrpersonen haben sich Sportsequenzen überlegt, welche täglich vor oder nach dem Fernunterricht oder auch direkt in den Online-Unterricht integriert werden. Ebenso sind freiere fächerübergreifende Projekte geplant.

Technik – ICT
Die Technik hat mit Beginn des Fernunterrrichts fast ausnahmslos gut funktioniert. Begünstigt hat diesen Umstand, dass die meisten Schülerinnen und Schüler bereits gewohnt sind, die eingesetzten Tools im Unterricht zu verwenden.
Die Sek eins Höfe hat schon früh begonnen, die ICT in den Unterricht und in die Organisation einzubauen. Seit vier Jahren arbeiten die Schülerinnen und Schüler in einer 1:1 Ausstattung mit Tablets (Convertible). Die Schulzimmer verfügen über eine interaktive Präsentationstechnik. Der technische und pädagogische Support unterstützt die Lehrpersonen im Einsatz der elektronischen Mittel.

Lehrpersonen
Für die Lehrpersonen ist die Organisation des Fernunterrichts eine grosse Herausforderung. Das Grundsätzliche wurde aber auch in Anbetracht der Umstände kaum hinterfragt und Fernunterricht durchaus auch als motivierende Challenge angegangen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Lehrpersonen sind auch an unserer Schule z. T. gross. Es gibt Lehrpersonen oder Unterrichtsteams, welche fast nahtlos vom Regel- in den Fernunterricht wechseln konnten. Andere haben die Tablets im Unterricht vor allem als Hilfsmittel zur Recherche und zum Herstellen von Dokumenten oder dem Nutzen von Online-Angeboten eingesetzt. Eigentliche digitale Unterrichtssettings waren aber eher neu. Zu digitalem Lernen boten wir bisher auch schon Workshops an. In der jetzigen Situation haben wir vor allem auf zahlreiche Online-Angebote (Tutorials…) hingewiesen, welche Programme und Möglichkeiten erklärten. Die Lehrpersonen haben sich mit grossem Einsatz in den Fernunterricht eingegeben und fast alle sind je von ihrem Startpunkt her, in den Fernunterricht eingestiegen und habe ihre Methoden verfeinert oder erweitert. Insbesondere sind aus der Not heraus, die Austausch- und Kommunikationsformen in der Begleitung des Lernens der Jugendlichen ausgebaut worden. Die kollegiale Unterstützung in diesen Prozessen ist sehr wichtig. Erfreulich ist, dass die meisten Bemühungen gut gelungen sind und das Fernlernen soweit funktioniert. Es ist ein Ziel, dass wir bei stetiger Weiterentwicklung arbeitsbelastungsmässig in eine normale Situation übergehen können.

Schülerinnen und Schüler
Sie stehen natürlich im Zentrum und sollen auch trotz Schulschliessung die Möglichkeit haben, gut zu lernen. Aus unserer Sicht sind die meisten Jugendlichen motiviert in den Fernunterricht eingestiegen und die Möglichkeit von «zuhause aus in die Schule» gehen zu können hat mindestens bis jetzt auch etwas Reizvolles. Mit der Technik kommen sie mehrheitlich gut zurecht und können die Aufträge erledigen und nützen die direkten Austauschmöglichkeiten mit ihren Lehrpersonen gut. Sicher sind Schülerinnen und Schüler, welche aus verschiedenen Gründen, erschwerte Voraussetzungen mitbringen, besonders gefordert und es ist ein Thema, welches wir im Auge behalten müssen.

Eltern
Seitens der Eltern haben wir bis jetzt fast ausnahmslos positive Rückmeldungen für den Start bekommen. Im «Normalbetrieb» kann es, so hoffen wir, für die Familien hilfreich sein, dass ihre Oberstufenkinder in klaren, vorgegeben Strukturen selbstständig arbeiten, lernen können und beschäftigt sind. In den Familien sind aber auch jetzt schon zum Teil und vermutlich leider zunehmend schwierige und belastende Situationen vorhanden. Vermutlich die meisten Familien sind in diesen Zeiten mit vielfältigen Ansprüchen und Belastungen sehr gefordert, so dass die Situation mit zunehmender Zeitdauer fast für alle schwieriger werden kann. Mit einer kurzen Online-Befragung versuchen wir schon in der ersten Woche ein kurzes Feedback einzuholen.

Einige Gelingensbedingungen

  • gut ausgebaute digitale Infrastruktur
  • Ausgebildete und im Umgang gewohnte Lehrpersonen
  • Technischer und pädagogischer Support
  • Unterrichtssettings, welche digitale Hilfsmittel gut integrieren sind bereits etabliert
  • Schülerinnen und Schüler sind sich gewohnt, auch selbstständig zu arbeiten
  • Eher wenige aber gut genutzte und bekannte Tools (gemeinsame Strategie der Schule)

Ausblick

Bei aller Motivation für den Fernunterricht sind die Gedanken aber vor allem auch bei der schwierigen Situation, in der wir uns als Gesellschaft befinden. So dass ganz andere Themen als das schulische Lernen in den Vordergrund rücken können.

Bezogen auf den Fernunterricht freuen wir uns über den motivierenden, gut gelungen Einstieg ins Dinstance Learning. In den nächsten Tagen oder vermutlich leider während vielen Wochen wird es Anpassungen geben. Asynchrones Lernen rückt vielleicht stärker in den Vordergrund. Ob fixe, doch recht umfangreiche Blockarbeitszeiten realistisch und zielführend sind, gilt es zu beobachten. Insbesondere wird die Situation für einzelne Schülerinnen und Schüler, Familien, aber auch für Lehrperson schwierig. Wie können wir dies berücksichtigen? Wie können wir die Lernenden auch langfristig gut begleiten und ihnen Hilfen und Strukturen bieten?

Bezüglich des digitalen Lernens und des Fernunterrichts, der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler wird diese schwierige Phase sicher auch intensive und spannende Entwicklungen im Schulbereich forcieren.

 

Meine eigene Bewerbungshomepage

Unterrichtsmaterial Bewerbungshomepage-komprimiert

Warum eine Bewerbungshomepage?

Als Digital Natives wachsen unsere Jugendlichen in einer digitalisierten und schnelllebigen Zeit auf, welche zunehmend weiterführende Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert. Der verantwortungsbewusste und sensible Umgang mit eigenen Informationen im Internet stellt viele Jugendliche vor eine Herausforderung. Beim Erstellen einer Bewerbungshomepage lernen die Schüler/innen exemplarisch, wie sie sich digital professionell und adressatenorientiert präsentieren können. Die Lernenden können dadurch die vorherrschende Medienlandschaft besser verstehen, sie nutzen digitale Werkzeuge eigenständig und kritisch und hinterfragen dabei die sich bietenden Chancen und Risiken. All dies sind Kernkompetenzen, zu deren Förderung der Lehrplan 21 verpflichtet.

Nebst dieser sehr grundlegenden, pädagogischen Perspektive, bietet die Bewerbungshomepage den Jugendlichen einen vorteilhaften Trumpf im Ärmel bei der herausfordernden Berufswahl. Immer häufiger informieren sich zukünftige Arbeitgeber/innen mithilfe des Internets über potentielle Bewerber/innen. Durch die Bewerbungshomepage gelingt es Jugendlichen sich von Mitbewerberinnen und –bewerbern abzugrenzen, indem sie zusätzliches Wissen und Engagement in einem digitalisierten Kontext präsentieren.

Konzept / Grundidee

Die Arbeit an einer Bewerbungshomepage öffnet einer fächerübergreifenden (Medien und Informatik, Deutsch, Lebenskunde, Bildnerisches Gestalten) und kompetenzorientierten Unterrichtseinheit die Tür, welche an der privaten Lebenswelt der Jugendlichen anknüpft und die Brücke zur beruflichen Zukunft schlägt.

Der erstellte Leitfaden orientiert sich an den folgenden Prinzipien:

  • Schutz der Privatsphäre: Der Schutz der Privatsphäre und sensibler Daten hat einen hohen Stellenwert. Durch das Erstellen von passwortgeschützten Seitenbereichen wird dem Rechnung getragen. Es lohnt sich, weitere Inputs in Sachen Privatsphäre und sensible Daten (Lebenslauf, Zeugnisse, etc.) im Internet zu machen.
  • Prinzip der Freiwilligkeit: Alle Jugendlichen erarbeiten exemplarisch eine eigene Bewerbungshomepage anhand der vorgegebenen Kriterien und Module. Ob die passwortgeschützte Seite anschliessend bei Bewerbungsgesprächen (gewinnbringend) eingesetzt wird, ist den Lernenden selbst überlassen.
  • Erarbeitung von konzeptionellem Wissen beim Gestalten einer Bewerbungshomepage am Beispiel des Homepage-Baukastens „Wix“: Das Erstellen der Homepage erfordert weder von Lehrpersonen noch von Lernenden vertiefte HTML-/Programmier-Kenntnisse. Das erlernte Wissen ist auf andere Homepage-Baukästen (Jimdo, WordPress, etc.) übertragbar. Der Anbieter „Wix“ wurde aufgrund von persönlichen Vorerfahrungen meinerseits und der Möglichkeit einer unlimitierten Anzahl an passwortgeschützten Seitenbereichen gewählt.
  • Selbstständiges Arbeiten: Die Jugendlichen erarbeiten sich die Bewerbungshomepage grundsätzlich in Eigenregie. Die Lehrperson steht als Coach mit Hilfestellungen zur Seite. Mithilfe von Youtube-Tutorials und/oder dem Webseiten-Support des Homepage-Anbieters sollen die Lernenden Umsetzungsschwierigkeiten persönlich auf den Grund gehen.
  • Selbstreflexion und Peer-Feedback: Regelmässig werden die Lernenden anhand der Checklisten aufgefordert, die erstellten Inhalte auf ihre Vollständigkeit und Qualität hin zu überprüfen. Zusätzlich steht am Ende der Unterrichtseinheit ein detailliertes Kriterienraster zur Selbst-, Peer- und Fremdevaluation durch die Lehrperson zur Verfügung. Es bietet sich an, die Arbeit mit Textkorrekturprogrammen aufzugreifen und zu vertiefen.

Aufbau und Umsetzung

Die Arbeit an der Bewerbungshomepage teilt sich in die folgenden Module auf:

  • Modul 1: Aufsetzen der Homepage
  • Modul 2: Titelseite gestalten
  • Modul 3: Unterseite 1 – Das bin ich!
  • Modul 4: Unterseite 2 – Meine Stärken
  • Modul 5: Unterseite 3 – Lebenslauf und Downloadbereich
  • Modul 6: Unterseite 4 – Kontaktangaben
  • Modul 7: Überprüfung und Qualitätsmerkmale
  • Zusatzmodul 8: Marketing – Meine eigene Visitenkarte ​

Da ich die Bewerbungshomepage nach den Sportferien zum ersten Mal mit meiner Klasse erprobe, kann ich mich auf keine Erfahrungswerte beziehen. Ich rechne mit einem zeitlichen Aufwand von 10-14 Lektionen. Eine Auswertung unter Einbezug der Eindrücke und Erfahrungen meiner Klasse folgt in einem zweiten Teil zu einem späteren Zeitpunkt.

Da die schriftliche Bewerbung während den nächsten Monaten für Schüler/innen der zweiten (und dritten!) Oberstufe einen hohen Stellenwert besitzt und einzelne Lehrpersonen bereits Erfahrungen mit Bewerbungshomepages sammeln möchten, habe ich mich dazu entschlossen, den Eintrag bereits jetzt mit den dazugehörigen Unterrichtsmaterialien hochzuladen. Eine kritische Evaluation folgt. Natürlich bin ich auch interessiert an Rückmeldungen und Erfahrungswerten anderer Lehrpersonen.

Entwicklungsmöglichkeiten

Bei der Unterrichtseinheit handelt es sich primär um einen Leitfaden für das selbstständige Erarbeiten einer Bewerbungshomepage. Die Produktorientierung beziehungsweise das Erstellen einer semi-professionellen Homepage steht im Vordergrund. Es lohnt sich, zusätzliche Inputs zu den folgenden Fragen im Unterricht einzustreuen:

  • Selbstreflexion: Wie stelle ich mich dar? Wie stelle ich mich nicht dar?
  • Wahl der Präsentationsplattform: Was ist der Unterschied zwischen einer Bewerbungshomepage und meinem Instagram-, Tikok-, Snapchat- oder Twitterprofil?
  • Privatsphäre im Internet: Wie erstelle ich passwortgeschützte Bereiche für Social Media-Konten? Wie sieht meine digitale Visitenkarte zum heutigen Zeitpunkt aus? Möchte ich daran etwas ändern?
  • Chancen und Risiken: Explizite Unterrichts- / Reflexionseinheit zu den Chancen und Risiken einer Bewerbungshomepage

Viel Spass beim Ausprobieren!

(Einführungs-) Erfahrungen mit Lernpass plus an der Sek eins Höfe


Für das Schuljahr 2019/20 suchte der Kanton Schwyz für ein Pilotjahr zwei Schulen des 3. Zyklus (7. – 9. Klasse), welche Lernpass plus testen. Geplant ist die Einführung von Lernpass plus und Stellwerk 2.0 für alle Oberstufen des Kantons Schwyz auf das Schuljahr 2020/21. Gerne nimmt die Sek eins Höfe die Gelegenheit wahr, schon in diesem Schuljahr mit Lernpass plus zu arbeiten und Pilotschule für die Einführung von Lernpass plus zu sein. Für weitere Informationen zu Lernpass plus siehe auch https://lernpassplus.ch/

 

Das bisherige Fazit gleich zu Beginn
Lernpass plus kann …

+ liefert Hinweise auf das individuelle Kompetenzniveau
+ stellt individuelle Förderaufgaben zusammen
+ Lehrperson kann eigene Übungsserien zusammenstellen
+ unterstützt kompetenzorientierte, stofforientierte Übungsphasen und das eigenständige Lernen
+ ermöglicht/unterstützt Lehrpersonen bei der Individualisierung und in der Rolle als Lernbegleiter
+ Planungstool bieten interessante Möglichkeiten
+ ermöglicht ortsunabhängiges Lernen
+ lässt sich relativ einfach administrieren
+ Standortbestimmung (Stellwerk) ist Bestandteil

+/- fokussiert auf Stufenkompetenzen (Jahreskompetenzen), d.h. die SuS bekommen auch Aufgaben aus noch nicht besprochenen Themengebieten
+/- blosses Testen und Aufgabenserien garantieren nicht automatisch nachhaltige Kompetenzerreichung und gute Lernprozesse. Kontinuierliche Unterstützung durch ein adaptives Lernsystem kann gute Unterstützung für das eigenständige, individuelle Lernen bieten. Die Lernprozesse und die Kompetenzerreichung müssen kritisch beobachtet werden.
+/- Solche Lernsysteme generieren heikle, individualisierte Daten, welche äusserst sorgfältig gespeichert werden müssen (Big Data …)

– Orientierungstests sind wertvoll, beanspruchen aber (zu) viel Unterrichtszeit und bedingen einer guten Planung und entsprechender Absprachen
– für die Erstellung eigener Aufgabenserien sollten die Filtermöglichkeiten besser sein
– direkte Hilfemöglichkeiten, Tutorials zu den Lerninhalten stehen nicht zur Verfügung
– Lernpass plus ist noch im Aufbau und muss weiterentwickelt werden. Die bis jetzt vorgesehen Entwicklungsbereiche sind zwar im Aufbau, angekündet, aber eben z. T. noch nicht verfügbar. In der Weiterentwicklung liegen auch Chancen. Ob «kantonale» Lernsysteme nicht von Lernsystem von grossen Verlagen oder Konzernen überholt und abgelöst werden, ist vielleicht auch noch eine offene Frage.

! Eine gute Einführung für die Lehrpersonen und die Schulleitung ist sehr zu empfehlen. Nebst den technischen Möglichkeiten geht es auch darum, die Lernphilosophie zu verstehen, welche hinter Lernpass plus steht. Konkrete Hinweise zum pädagogischen Einsatz sind erforderlich. Diese müssen mehr als die Planung der Orientierungstest umfassen. Es ist zu hoffen, dass der Kanton entsprechende Massnahmen unterstützt.

 

Bisherige Erfahrungen an der Sek eins Höfe

Vorbereitende Admin-Arbeiten
geben Arbeit, klappen aber gut: Schule anmelden (Schulleitung), erfassen der Klassen (Schulleitung), erfassen der Lehrpersonen (Schulleitung), erstellen der Importlisten für die Klassen (Schulleitung oder Lehrpersonen), importieren der SuS in die Klassen (Schulleitung oder Lehrpersonen), Lizenzen zuteilen und die Lehrpersonen-Logins verschicken (Schulleitung), Teamtecher hinzufügen (Lehrpersonen) – siehe auch gut gemachte Anleitungen auf Lernpass plus.

Um das Lernfördersystem gewinnbringend einzusetzen, ist es notwendig, das Lern-Verständnis, welches hinter Lernpass plus steckt zu verstehen. Um einen guten Start zu haben, organisierten wir eine Einführung mit einer Referentin des Verlags, welche an einer Schulkonferenz allen Lehrpersonen eine Einführung zum Lernverständnis und zu den Möglichkeiten von Lernpass plus gab. Obwohl man auf der Website von Lernpass plus auch Informationen findet ist, ist eine solche Einführung sehr zu empfehlen. Ich erachte es als ungünstig, dass die Lehrpersonen die Logins bekommen und dann einfach einmal ausprobieren resp. sich alle selber dazu informieren. Frustrierende Erlebnisse und nicht ideale Einsätze von Lernpass plus wären so fast vorprogrammiert. Aus meiner Sicht wurde die informative und motivierende Einführungsveranstaltung geschätzt.

Lernpass plus im Einsatz in den einzelnen Fachbereichen

Allgemein / Erste Schritte
Für das technische Handling stellt Lernpass plus auf der Website unter der Rubrik «Schulung und Dokumente» Unterlagen und einen E-Learning-Kurs mit anschaulichen Videos zur Verfügung. https://lernpassplus.ch/schulung-und-dokumente/
Gut eingearbeitete Lehrpersonen könnten den SuS zum Kennenlernen selber generierte Aufgabensets zur Verfügung stellen. Ein pragmatischer Weg kann auch sein, gerade mit einem Orientierungstest zu starten und das System anschliessend für alle SuS individuelle Aufgabensets generieren zu lassen.

Orientierungstests – Planung ist wichtig
In der Mathematik stehen drei Bereiche («Zahl und Variable», «Form und Raum», Grössen, Funktionen, Daten und Zufall»), im Deutsch, Englisch und Französisch ebenfalls je drei Bereiche («Hören, «Lesen», «Sprache im Fokus») als Stufenorientierungstest zur Verfügung. Die Orientierungstest sind zum Start, als Zwischenkontrollen vorgesehen. Die Orientierungstests müssen in der Schule durchgeführt und können unterbrochen werden. Sie dauern häufig mehr als eine Lektion. Würde man so betrachtet in jedem Fach alle Bereiche zur Orientierung und Adaptierung dreimal im Jahr testen, so würde dies mindestens 36 Lektionen Orientierungstest machen bedeuten, was vermutlich klar zu viel ist. Daher sind eine Planung und eine zeitliche Absprache auch zwischen den Fachbereichen angezeigt.

Stellwerk (Standortbestimmung)
Die bekannten und obligatorischen Stellwerk-Tests für das 8. und 9. Schuljahr sind in Lernpass plus integriert und müssen zusätzlich durchgeführt werden.

Erfahrung aus den Fachbereichen Deutsch und Mathematik

Englisch, Französisch und Natur und Technik
Lernpass plus ist eine dynamische Lernplattform und wird kontinuierlich weiterentwickelt. Die Förderaufgaben in den Fremdsprachen Englisch und Französisch sowie in Natur und Technik stehen momentan noch nicht zur Verfügung. In den Fremdsprachen können die Orientierungstest aber bereits durchgeführt und so der Lernstand erhoben werden. Es ist sehr zu hoffen – und aus momentaner Sicht sieht es gut aus – dass Lernpass plus langfristig weiterentwickelt wird.

Deutsch
Für die Lehrperson ist es einfach und mit wenigen Klicks möglich, die Orientierungstests für die SuS zur Verfügung zu stellen. Wie erwähnt, ist eine gezielte Planung der Bereiche und der Frequenz sinnvoll. Die Orientierungstests werden zu Beginn und am besten mit der ganzen Klasse durchgeführt. Später sind auch individuelle oder klassenweise Orientierungsüberprüfungen denkbar. Die Tests können unterbrochen werden. Sie dauern häufig mehr als 45 Minuten und sind für die SuS anstrengend. Als Ergebnis erhalten die SuS je nach Einstellung Punkte oder eine Kompetenzstufe, welche auch in Worten ausgeführt wird. Die Ergebnisse wurden von unseren Lehrpersonen, im Rahmen gesehen, durchaus als aussagekräftig eingestuft.
Aufgrund der Testresultate stellt das System adaptiv individuelle Aufgabenserien zur Förderung zusammen. Die Übungsserien können je nach Einstellungen wiederholt werden oder das System generiert die nächste Übungsserie. Zur gezielteren Übung können Lehrpersonen für die ganze Klasse oder beliebige SuS selber mittels Schnellauswahl oder manueller Auswahl Aufgabenserien zusammen- und bereitstellen. Dies bedeutet in der Vorbereitung für die Lehrperson Mehraufwand, dafür können noch gezielter Förderaufgaben zusammengestellt werden. Bei der Zusammenstellung wären noch differenziertere Filtermöglichkeiten – siehe Ausführungen zum Fach Mathematik – mehr als praktisch. Bis jetzt haben an unserer Schule wenige Lehrpersonen Aufgaben im Bereich Deutsch selber zusammengestellt. Vermutlich können die Förderaufgaben im Sprachbereich einfacher genutzt werden, auch wenn der Inhalt zu Beginn des Schuljahres noch nicht besprochen wurde.
Insgesamt arbeiten sowohl SuS als auch recht viele Lehrpersonen soweit einmal gerne und regelmässig – z.B. wöchentlich 1-2 Lektionen mit den Orientierungstests und den individuell automatisch zusammengestellten Aufgaben und nützen diese Arbeitsweise auch für individuelles Coaching. Stichwort Lehrperson als Lernbegleiter.

Mathematik
Grundsätzlich gelten die für das Fach Deutsch gemachten Ausführungen auch für die Mathematik. Eine Schwierigkeit – insbesondere für das 7. Schuljahr ist – dass die Orientierungstests jeweils alle Kompetenzen des ganzen Schuljahres testen und auch entsprechende Förderserien zusammenstellen. So ist es für die Schülerinnen z. T. recht schwierig bis frustrierend, wenn sie häufig Aufgaben aus Themengebieten bekommen, welche sie noch nie besprochen haben und auch kaum lösen können. Für SuS ist so bei Förderaufgaben manchmal gar nicht so einfach zu erkennen, ob sie eine Aufgabe können sollten oder ob die Aufgabe ein neues Themengebiet betrifft und wie sie mit dieser Aufgabe in diesem Fall verfahren sollen.

Planungstools
Den SuS und den Lehrpersonen steht ein interessantes, interaktives, elektronisches Lernjournal zur Verfügung. Sind der Stundenplan und die Fächer der Schule hinterlegt (Administration) können die SuS zum Beispiel dies zum Planen von Selbstlernsequenzen gut einsetzen. Auch sind einfache Reflexionsmöglichkeiten vorhanden und die Lehrperson kann sich mit den einzelnen SuS elektronisch austauschen.
Förderaufgaben – Lernen mit Lernpass plus
Bei Lernpass plus steht weniger die direkte Unterstützung der aktuellen Lektionsreihe (der aktuellen Kompetenzen) im Vordergrund. Für eine solche Förderung müssen die Lehrpersonen eher selber Aufgaben aus dem Aufgabenpool zusammenstellen (Schnellauswahl oder manuelle Auswahl). Dies wurde bei uns bisher noch wenig genutzt. Vielleicht fehlt die Routine dazu, es ist (noch) zu zeitaufwändig oder gezieltere Filtermöglichkeiten, welche diese Arbeit unterstützen würden, sind zu wenig vorhanden.

Die adaptiv, automatisch und individuell zusammengestellten Aufgabenserien haben die individuellen Kompetenzen der SuS im Jahresüberblick (Inhalte des ganzen Schuljahres) im Fokus. Wie erwähnt, führt dies dazu, dass SuS immer wieder und im Verlaufe des Schuljahres mit immer weniger Aufgaben konfrontiert werden, welche noch nicht thematisiert wurden. Dies hat verschiedene Effekte. SuS können sich vielleicht schon im Voraus erfolgreich mit Aufgaben beschäftigen, bringen sich selber etwas bei, sind verunsichert bis frustriert. Regelmässig eingesetzt sollte dies auch dazu führen, dass die SuS sich vertiefter, umfassender und individueller mit den persönlichen Kompetenzen auseinandersetzen. Ob testen und Aufgabenserien lösen mit wenig Erklärungs- und Hilfemöglichkeiten auch nachhaltig die gewünschten Kompetenzen fördern, gilt es kritisch zu beobachten. Auch kann sich bei einigen SuS ein gewisser Ermüdungseffekt einstellen. So denken wir, dass der Lernprozess trotz Unterstützung des adaptiven Lernsystem gut begleitet und unterstützt werden muss. Sicher werden die einführenden und grundlegenden Lerninhalte nach wie vor in anderen Unterrichtssetting erarbeitet. Für die individuelle Repetition und Vertiefung von Kompetenzen kann Lernpass plus gute Dienste leisten. Auch ermöglicht es Lehrpersonen während diesen Unterrichtsphasen in der Rolle als Lernbegleiter und Lerncoach SuS individuell zu begleiten. Gerade in der Kombination mit anderen eigenverantwortlichen, individuellen Unterrichtssettings (SOL, Lernateliers …) kann Lernpass plus zusätzlich interessant sein.

Anwendungskompetenzen Fachbereich Deutsch – Verknüpfung mit dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“

Fortsetzung:

Ausgehend von der Planungshilfe der Sek Eins Höfe und dem Lehrmittel „Sprachstarken 8“ habe ich ein Brainstorming mit dem Schwerpunkt „Integration der Anwendungskompetenzen im Fachbereich Deutsch“ durchgeführt und meine Erkenntnisse und Ideen auf der unten beigefügten Übersicht festgehalten. Die Übersicht zum Lehrmittel „Sprachstarken 9“ folgt.

Die Übersicht ist weder komplett noch soll sie als Imperativ verstanden werden. Einzelne Ideen wurden bereits konkret durchgeführt, andere sind lediglich angedacht. Doch vielleicht gibt sie der einen oder anderen Lehrperson einen hilfreichen Input zur Integration der Anwendungskompetenzen.

Natürlich bin ich froh über konkrete Ergänzungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder weitere Umsetzungsideen von anderen Deutschlehrpersonen… 😉

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 8

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 7

Anwendungskompetenzen Fachbereich Deutsch – Verknüpfung mit dem Lehrmittel „Sprachstarken 7“

Bei der Planung und Gestaltung des Unterrichts orientiere ich mich am zur Verfügung stehenden Lehrmittel und erweitere das Angebot durch eigene Umsetzungsideen. Persönlich fehlen mir teilweise ergänzende oder weiterführende Umsetzungsideen, gerade auch wenn es darum geht, die Anwendungskompetenzen aus dem Modullehrplan „Medien und Informatik“ zu berücksichtigen.

Ausgehend von der Planungshilfe der Sek Eins Höfe und dem Lehrmittel „Sprachstarken 7“ habe ich ein Brainstorming mit dem Schwerpunkt „Integration der Anwendungskompetenzen im Fachbereich Deutsch“ durchgeführt und meine Erkenntnisse und Ideen auf der unten beigefügten Übersicht festgehalten. Die Übersicht zu den Lehrmitteln „Sprachstarken 8“ und „Sprachstarken 9“ folgt zeitnah.

Die Übersicht ist weder komplett noch soll sie als Imperativ verstanden werden. Einzelne Ideen wurden bereits konkret durchgeführt, andere sind lediglich angedacht. Doch vielleicht gibt sie der einen oder anderen Lehrperson einen hilfreichen Input zur Integration der Anwendungskompetenzen.

Natürlich bin ich froh über konkrete Ergänzungen, Tipps, Erfahrungsberichte oder weitere Umsetzungsideen von anderen Deutschlehrpersonen…

Übersicht Anwendungskompetenzen + Sprachstarken 7

Sekpro2-Klasse im angewandten Projektunterricht im HSRlab – (Auch) In der Wirtschaft sind Computer allgegenwärtig und selbstverständlich.

Die Sekpro2-Klasse der Schule Riedmatt entwickelte an einem eintägigen Workshop im HSRlab (Hochschule Rapperswil) einen Kunststoffbecher. Die Jugendlichen arbeiteten in fünf Projektgruppen als ForscherInnen, TechnikerInnen, FinanzexpertInnen oder Kommunikationsfachpersonen in Zusammenarbeit mit der Technik-Hochschule Rapperswil in einer «realen» Industrieumgebung am Design, der Herstellung und der Vermarktung eines Industrieproduktes.

Die Schülerinnen und Schüler konnten während dieses Projekttages vielfältige Erlebnisse den Bereichen Technische Hochschule, Technik, Industrie und Vermarktung machen. Dabei war auch der Genderaspekt nicht unwichtig. Als Klassenprojekt konzipiert, zeigte sich nicht überraschend, dass sowohl Knaben und Mädchen gleich interessiert und engagiert, begeistert an der Arbeit waren. Nebenbei waren Computer als Hilfsmittel in allen Projektgruppen allgegenwärtig. So wurden mit selbstverständlicher Computerunterstützung Arbeitsdokumente hergestellt, Berechnungen ausgeführt, Recherche betrieben, Präsentationen hergestellt, Filme geschnitten. Produziert wurde der Kunststoffbecher von einer computergesteuerten Spritzgussmaschine.

Bei diesem Projekt standen einiges an Aufwand, auch Kosten, sowie die Zusammenarbeit mit dem HSRlab dahinter. Ein Beispiel von MINT-Projekten, welche sich lohnen und in ähnlicher Art auch von anderen Hochschulen oder Firmen (Techniktage …) zum Teil auch gratis angeboten werden. Bei solchen Projekten erleben Schüler – und wichtig auch Schülerinnen – anregend und motivierend wie Technik, Naturwissenschaften und Computer in der Wirtschaft eingesetzt und genutzt werden.

Nachfolgend der Newseintrag aus der Website unserer Schule mit Bildern und Videos.

https://www.sekeinshoefe.ch/de/news/2019/606-hsrlab

 

Audacity – Alternativen zu Online-Konvertern?

Halloween steht bevor und erneut wagten wir uns an das Erstellen von Gruselhörspielen. Auch dieses Jahr entstanden unheilvolle und furchteinflössende Klänge, welche wir an unserer Gruselnacht bei Kerzenschein und Pizza einweihten.

Insbesondere bei der Vorbereitung für die Arbeit mit Audacity habe ich dieses Jahr Anpassungen vornehmen müssen. Die aktuelle Version 2.3.2 unterscheidet sich nur minim von den Vorgängerversionen und das Handling des Online-Tonstudios ist noch intuitiver als zuvor. Dennoch mussten die Unterrichtsmaterialien dementsprechend aktualisiert und angepasst werden.

Ebenfalls thematisierten wir, ob, in welchem Rahmen und weshalb man Audiodateien von YouTube extrahieren und für eigene Projekte benutzen kann. Bei der anschliessenden Umsetzung musste ich feststellen, dass viele Online-Konverter Downloadlimiten festgesetzt haben und dass die Anzahl an unschönen Pop-ups zugenommen hat. Infolgedessen war die Arbeit mit unterstützenden Hintergrundgeräuschen dieses Mal komplizierter als ursprünglich angenommen.

Während einzelne Gruppen die Geräusche selbst nachstellten und mit dem Smartphone akustisch festhielten, wichen andere auf die von mir vorgeschlagene Alternative von digitalen Geräuschedatenbanken aus. Auch hier stellten sich jedoch Hürden, wie beispielsweise die limitierte Downloadanzahl oder das zusätzliche Registrieren auf den entsprechenden Webseiten. Allerdings ergaben sich auch spannende Diskussionen zu den Lizenzen der einzelnen Dateien. Bei den Gesprächen offenbarte sich mir, welch grosses Novum das Vorhandensein von und der Umgang mit Lizenzen, sowohl bei Bild- als auch Audiodatein, für die Lernenden darstellt. Ein spannender Anknüpfungspunkt für den Medien- und Informatikunterricht…
Als Converter-Alternative eigneten sich die Datenbanken jedoch gut und die Suche verlief meist schnell und effizient, sofern die Suchbegriffe auf Englisch verfasst waren.

Ich blicke erneut auf ein vielfältiges und spannendes Projekt zurück, wobei ich weiterhin auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten im Bereich der Vertonung und akustischen Bearbeitung bin.

Spicken bei digitalen Sprachprüfungen: Richtige Einstellungen zu Beginn des Schuljahres

Wer digitale Sprachprüfungen mit Microsoft Forms oder anderen Tools macht, hat vielleicht auch schon die Erfahrung gemacht, dass Lernende überdurchschnittlich gut abschneiden. Das kann einen einfachen Grund haben: Sie spicken mit der Bing-Übersetzung.

Dieses standartmässige Add-On erlaubt es Lernenden per einfachen Rechtsklick auf ein Wort dieses von oder in eine beliebige Sprache zu übersetzen. Diese Möglichkeit wird von Lernenden gerne genutzt, da sie innert Sekunden,ohne das Öffnen einer zusätzlichen Seite funktioniert und so von der Lehrperson oft unbemerkt bleibt. Auch der Prüfungsmodus von Microsoft Forms deaktiviert das Add-On nicht!

Im Anhang findet Ihr eine Kurzanleitung wie Ihr mittels Einstellungen an den Schülertablets das Problem umgehen könnt. Es empfiehlt sich diese Einstellung direkt zu Beginn des Schuljahres selber an den Schülertablets vorzunehmen. Am besten ohne die Lernenden darüber zu informieren.

Ich habe auch unsere Informatik-Firma auf die Problematik aufmerksam gemacht. Idealerweise würde diese nämlich die Verwendung von Add-Ons im Internetexplorer standartmässig deaktivieren.

Habt Ihr bereits selber ähnliche Erfahrungen gemacht? Würdet Ihr gerne mehr über das Erstellen von digitalen Prüfungen mit Forms erfahren? Dann lasst doch einen Kommentar zurück!

Leut(s)chen im Flugmodus!

In der Woche vom 11. – 16. Juni 2019 fand auch dieses Jahr die Flimmerpause statt. Unser Schulhaus hat das erste Mal vollumfänglich am Projekt teilgenommen. Wir versuchten bewusst, auf ausgewählte Bildschirmmedien (Fernseher, Computer, Tablet, Handy) zu verzichten und schafften Raum für neue Ideen, wie wir unsere gemeinsame Zeit gestalten können. Wir setzten uns individuelle Ziele, versuchten diese zu erreichen und reflektierten dabei unser eigenes Konsumverhalten.

Wir blicken auf eine erkenntnisreiche und kreative Woche zurück! Da wir das Projekt erstmals auf der Oberstufe durchgeführt haben, waren einige Anpassungen nötig. Nachfolgend werden einige Überlegungen und Erfahrungen zusammengefasst und Umsetzungsideen skizziert.

Prinzip der Freiwilligkeit

Die Teilnahme beruhte grösstenteils auf Freiwilligkeit, sowohl seitens der Lernenden als auch seitens der Lehrpersonen. Es ging uns in erster Linie darum, dass sich die Lernenden selber herausfordern und einen kritischen und reflektierten Umgang mit den Medien entwickeln. Gewisse Lehrpersonen arbeiteten weiter auch während des Unterrichts in dosierter Form mit Bildschirmmedien, beispielsweise im Rahmen der Lehrstellensuche oder wichtiger Recherchearbeiten. Andere wiederum griffen zum verstaubten Hellraum-Projektor vergangener Tage oder verzichteten sogar ganz auf Bildschirmmedien. Die Lernenden setzten sich selbst individuelle Ziele, welche sichtbar im Eingangsbereich des Schulhauses aufgehängt wurden. So reichte die Bandbreite der Ziele von «Ich versuche nicht mehr als drei Stunden pro Tag auf YouTube zu sein» bis hin zu «Ich benutze mein Handy während der ganzen Woche kein einziges Mal».

Auch wurde das Schulhaus umgestaltet und dekoriert, um die geeignete Atmosphäre für die Flimmerpause zu schaffen. Lediglich während den Pausen galt seitens der Schule ein offizielles Handyverbot, wobei die «Smombies» auch hier Zuflucht auf den «Empfangsinseln» finden konnten.

Materialien und Vorbereitung

Glücklicherweise war unser Team ausnahmslos bei der Flimmerpause dabei. Man unterstützte sich gegenseitig bei der Umsetzung und verfolgte dasselbe Ziel.

Als verbindliche Vorbereitung führten alle Klassen während der Woche vor der Flimmerpause das Flimmerpause-Tagebuch. Bei der Erstellung des Tagebuchs orientierten wir uns stark an den Materialien von der Flimmerpause-Homepage. Einzelne Klassen vertieften sich vorbereitend weiter in der Thematik. Hierbei wurde vor allem auch mit den Materialien von Freelance gearbeitet.

Während der Flimmerpause-Woche reflektierten wir täglich den eigenen Medienkonsum und die individuell gesteckten Ziele. Der zeitliche Umfang und die Art und Weise der Umsetzung waren den Lehrpersonen selbst überlassen. Die Schülerinnen und Schüler forderten sich klassenintern mit den Challenges von Handysektor.de heraus und sammelten Punkte. Dieser kompetitive Austausch eignete sich ideal zum täglichen Morgenritual und fand grossen Anklang bei den Lernenden. Während den ersten fünf bis zehn Minuten des Tages forderten sich die Schüler/innen mit Challenges gegenseitig heraus!

Im Anschluss an die Projektwoche verfassten die Schüler/innen einen Erlebnisbericht (vgl. Flimmerpause-Tagebuch) und reflektierten die gemachten Erfahrungen. Schliesslich wurde den Lernenden ein individuelles Diplom zur Teilnahmebestätigung ausgehändigt.

Joker als Lebensretter

Während der Flimmerpause standen allen Teilnehmenden vier Joker zur Verfügung (vgl. Flimmerpause-Tagebuch). Diese konnten eingesetzt werden, wenn man sein persönliches Ziel einmal nicht erreichen konnte oder eine Challenge ablehnte. Es versteht sich von selbst, dass bei vielen Lernenden die Joker ausnahmslos aufgebraucht wurden.

Pausengestaltung deluxe – Auch wir Lehrpersonen nehmen uns an der Nase!

Häufig stellen wir im Schulalltag fest, dass die Lernenden, sobald sie draussen in der Pause sind, zum Handy greifen und sich für den Rest der Pause nur noch marginal bewegen. Und wenn ich ehrlich bin, gibt es auch bei mir solche Pausen… Doch nicht während dieser Woche!

Die Pausen wurden aktiv durch die AG «Flimmerpause» gestaltet. Einzelne Lehrpersonen leisteten ihren persönlichen Beitrag zur Pausengestaltung, indem sie selbst Spiele und Aktivitäten initiierten oder an Pausenaktivitäten der Schüler/innen teilnahmen. Es wurde gemeinsam gelacht und gesungen, «Asuuuge!» hiess es beim Rundlauf im Minutentakt, hitzige Fussballduelle wurden ausgetragen, Diabolo und UNO feierten ein Revival, der Kreativität wurde freien Lauf gelassen und die Badminton-Shuttles pfiffen durch die Lüfte.

Der Pausenplatz lebte, die Empfangsinseln wurden im Verlauf der Woche immer weniger aufgesucht. Wir konnten ganz im Sinne unseres Jahresmottos überzeugt festhalten: «Leut(s)chen lebt!»

Ich denke, ich gehe nicht zu weit, wenn ich behaupte, dass wir alle, sowohl Schüler/innen als auch Lehrpersonen, wertvolle Erfahrungen gemacht haben, die wir auch zukünftig (wieder) vermehrt im Alltag umsetzen können.

Auf zur Flimmerpause 2020!

Abstecher ins Museum für Kommunikation

A: «Sie, hier gehe ich sicher wieder einmal hin!»
B:
«Das klingt aber anders, als noch vor drei Wochen..»
A: «Ja, irgendwie war das ja auch kein ‘richtiges’ Museum.»

Bei der Organisation des Klassenlagers fühle ich mich stets dazu verpflichtet, auch kulturelle Lernmöglichkeiten zu schaffen. Diese Überzeugung stösst bei meinen Lernenden selten auf Glücksgefühle. Dennoch hielt ich auch dieses Jahr an meinem Grundsatz fest. «Ab ins Museum», hiess es für meine Klasse!

Ich wusste, diese Aussage würde auf ernüchternde Seufzer stossen – meine Erwartungen wurden bestätigt. Die Freude über den angekündigten Museumsbesuch war verhalten, aus Höflichkeit und Respekt verzichtete meine Klasse auf niederschmetternde Kommentare. Angesehen hat man ihnen die Begeisterung dennoch…
Doch ausnahmsweise gab mir meine Sturheit recht: Das Museum für Kommunikation vermochte zu begeistern!

In der Tat war der Museumsbesuch auch für mich eine neue Erfahrung. Auf drei Stockwerken wird das Thema Kommunikation veranschaulicht und «greifbar» gemacht. Medienkompetenz als wichtige Kulturtechnik des digitalen Zeitalters wird grossgeschrieben. Persönlich, individualisiert, handlungsorientiert, haptisch, digital und äusserst interaktiv werden auch verschiedene Aspekte aus dem Modullehrplan Medien und Informatik abgedeckt.

Insbesondere die folgenden Themenbereiche regten meine Lernenden zur Auseinandersetzung und spielerischen Reflexion an:

  • Big Data: Wo landen meine Daten und was weiss «Big Brother»?
  • Recht und Recherche im Internet: Was darf ich und wo sind die rechtlichen Grenzen im digitalen Raum? Wie zeige ich Zivilcourage im Netz?
  • Always On! Wie viel Medienkonsum ist gut für mich? Eine Standortbestimmung.
  • Der Blick hinter die Kulissen: Wie funktionieren Suchmaschinen? Wie viel Geld verdient man mit YouTube? Von wem werden meine favorisierten YouTuber bezahlt?
  • Generation Selbstinszenierung: Was ist fake und was entspricht der Wirklichkeit? Wie stelle ich mich im digitalen Raum dar?

Vorbereitend vertieften wir einzelne Themen aus dem Bereich Medienbildung im Lebenskundeunterricht, zwingend notwendig war dies jedoch nicht. Das Museum für Kommunikation ist informativ und die Inhalte lassen sich intuitiv-entdeckerisch erschliessen. Auch auf dem LP21 abgestützte Workshop-Angebote werden angeboten, die darauf abzielen, fächerübergreifende Lernprozesse zu initiieren. Sicherlich eine Idee für eine nächste Exkursion.

Fazit: In der Bundeshauptstadt gibt es mehr zu sehen, als der Bärengraben und das Parlamentsgebäude! Wir blicken auf einen rundum gelungenen Besuch zurück.