Sek eins Höfe – Lernen vom Homeoffice der Schülerinnen und Schüler aus

Wie alle Schulen der Schweiz waren auch wir als Sek eins Höfe gezwungen unsere Schulen zu schliessen und uns zu überlegen, wie wir einen Unterricht, ein Lernen, organisieren können, ohne dass unsere Schülerinnen und Schüler physisch zur Schule kommen können.
Wirklich überrascht waren wir von der drastischen Massnahme nicht und hatten bereits in der Woche vor der Schulschliessung einen Test-Fernunterrichtstag für den Dienstag, 17.3.20, organisiert und kommuniziert. Wie nur allzu gut bekannt, wurden wir aber doch noch von der Realität überrollt.

Am Montag, 16.3.20 wurden die Schulen geschlossen und bereits an diesen Montag konnten wir unseren Fernunterricht um 10.00 Uhr starten. Drei Tage später dürfen wir eine erste kurze, sehr positive Zwischenbilanz ziehen und dürfen sagen, der Fernunterricht ist gut angelaufen. Dabei sind uns nicht nur die Vorbereitungen für den Test-Fernunterrichtstag zu Gute gekommen, vielmehr sind es vermutlich die langjährigen vielfältigen Investitionen in die ICT-Infrastruktur und den Aufbau der entsprechenden Kompetenzen auf Ebene Schülerinnen und Schüler und Lehrpersonen, welche in dieser Situation besonders nützlich sind. Seit vier Jahren besitzen alle unsere Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Tablet (Convertible), was allen zu Gute kommt.

Wie arbeiten wir im Fernunterricht
Für den Start haben wir uns auf einen Rahmen festgelegt, welcher auch von den Jugendlichen eine vorgegebene, regelmässige Präsenz verlangt und ihnen – und vielleicht auch den Familien – eine Struktur gibt. In drei Blöcken von 8.15-9.30, 10.00-11.30 und 13.30-15.00 Uhr arbeiten die Schülerinnen meist eingeloggt alleine von zu Hause aus. Gleichzeitig sind zu diesen Zeiten auch die Lehrpersonen online und unterstützen die Jugendlichen bei ihrem Lernen.
Bewusst haben wir in der Ausgestaltung unterschiedliche Wege offengelassen, um auch vielfältige Erfahrungen zu sammeln. Trotzdem gibt es viele Gemeinsamkeiten. Auf der Grundlage von Office 365 (Teams, OneNote, OneDrive, Forms …) und wenigen Zusatztools wie z. B. Learningview ist der Online-Unterricht aufgebaut worden.

Stundenplan Fernunterricht (I. Valsecchi)

Material und Aufträge bereitstellen
Unterrichtsmaterialien und Aufträge werden in verschiedenen Kombinationen von MS Teams, OneNote, OneDrive oder Learningview ausschliesslich digital zur Verfügung gestellt. In die Aufträge werden auch Online-Angebote von Lernplattformen wie Lernpass plus – wo wir Pilotschule sind –mathclips, von Plattformen der Lehrmittel oder sonstige online-Quellen wie Bildungsfernsehen, youtube oder von Bildungsservern eingebaut.

Learningview: Kurs NT (C. Jäger)

Kommunikation, Lernbegleitung
Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht nur einfach zu Hause alleine die gestellten Aufgaben erledigen. Vielmehr soll kollaborativ zusammen mit Lehrpersonen und Mitschülerinnen und Mitschülern gelernt werden. Gemeinsame Online-Zeiten und entsprechende Kommunikationstools sind uns für den Start wichtig. Dazu eignet sich MS Teams, welches wir schon in den ersten Schulwochen im Rahmen der Tabletabgabe an den ersten Klasse einführen, sehr gut für die Kommunikation und den Austausch.

Kommunikation In Teams (I. Valsecchi)

Abgeben von Arbeiten Kontrollen
Die Aufgaben werden in beschreibender Weise z.B. direkt in einen entsprechenden Kanal in Teams geschrieben oder häufiger direkt als Aufgaben in Teams, OneNote und Learningview definiert. Diese Tools haben den Vorteil, dass man Aufgaben terminieren kann und die Jugendlichen die erledigten Arbeiten einfach abgeben und als erledigt markieren können. Die Lehrperson behält die Übersicht und kann abgegebene Aufgaben kontrollieren, kommentieren und je nach dem zurückgeben. Mittels Learningview können auch ganze Arbeitspläne gut elektronisch und übersichtlich umgesetzt werden. Zudem können die Schülerinnen und Schüler z. B. auch gerade mit dem Handy sehr einfach Dokumente, Video-, Audio- oder Bilddateien als Produkte oder Beweise abgeben.

Learningview: Abgabeübersicht – ohne Namen (C. Jäger)

Alles zusammen = Fernunterricht
In Zusammensetzung von allen Elementen sind verschiedene Formen von Fernunterricht entstanden. Zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Aufträgen kommen die genannten Tools in den Einsatz. Für die Lernbegleitung und Kommunikation steht bei fast allen MS Teams im Vordergrund. Teams wird vielfältig genutzt. So ist die Chatfunktion im Zweieraustausch zwischen Lernenden oder zwischen Lernenden und der Lehrperson einfach und praktisch. Es kann auch mit grösseren oder kleineren Gruppen im Chat gearbeitet werden. Hier gewisse Spielregeln abzumachen, ist sehr zu empfehlen. Das Gleiche gilt auch für die Video oder Telefonfunktion von Teams. So ist es bei grösseren Gruppen sinnvoll, das Mikrofon auf Aus zu stellen, wenn man nicht spricht.
Teams kann aber noch viel mehr, Besprechungstermine werden abgemacht und sehr praktisch ist es, für alle den Bildschirm zu teilen. So können beliebige eigene Bildschirminhalte für den Kollegen, für die Schülerin oder auch für grössere Gruppen angezeigt, besprochen und bearbeitet werden. Nimmt Programme wie Whiteboard oder OneNote kann auch sehr gut mit Stift an einem digitalen Whiteboard auf dem Tabletbildschirm geschrieben, gezeichnet und erklärt werden. Die Steuerung auf das angezeigte Dokument kann auch übertragenwerden, so dass Besprochenes gemeinsam live entwickelt werden kann.
Die Jugendlichen setzen in der Zusammenarbeit untereinander auch ihre Mobiltelefone mit den entsprechenden, bekannten Apps ein. Mittels der Kameras des Schulzimmerpresenters oder des Tablets könnten eigentliche Liveunterrichtssequenzen gezeigt werden. Sollte dies stärker im Vordergrund stehen sind insbesondere gute Mikrofone (Headsets) zu überlegen. Generell raten wir bis jetzt eher ab, zu viele eigene Tutorials, Erklärdokumente … zu entwickeln. Vieles und vielleicht auch Besseres gibt bereits im Netz oder im Angebot. Es ist besser, die Zeit in die Zusammenstellung/Organisation der Unterrichtssettings und in das Begleiten der Lernprozesse zu setzen.
Ein Teil der Lehrpersonen organisiert den Fernunterricht so, dass die ganze Klasse zu den abgemachten Zeiten in einem bestimmten Fach, z.B. der Mathematik arbeiten und auch die Mathelehrerin gleichzeitig online unterstützt. Andere definieren die Aufträge und die Jugendlichen planen in dieser Lernatelierform selbstständig, wann sie, welche Aufträge, aus welchen Fächern erledigen und sehen auf dem Plan, wann welche Lehrperson online zur Verfügung steht. Beide Formen haben ihre Stärken. Gut eingeführt, sollten aber zunehmend auch freiere Gefässe Platz finden. Aufwändigere Fernunterrichtsarrangements sind mit leistungsstarken Klassen tendenziell einfacher durchzuführen. Es gibt bei uns aber auch leistungsschwächere Klassen, welche durch entsprechende Einführungen und vorangegangenem Einsatz im Unterricht durchaus auch sehr vielfältig und anspruchsvoll mit ihren Klassen digital unterwegs sind.

Organisation des Lernens in OneNote (i. Valsecchi)

Datenschutz
Gerade wenn mit Videochat oder Live-Unterricht gearbeitet wird, muss auf den Personen- und Datenschutz hingewiesen werden und Regeln wie z. B. unerlaubtes Filmen, welche im Schulhaus gültig sind, gelten auch im Fernunterricht. Alle Beteiligten müssen sich der Verantwortung und der Risiken bewusst sein.

Test und Lernkontrollen
In dieser kurzen Zeit standen Lernkontrollen noch nicht im Vordergrund. Es sind aber unterschiedliche Möglichkeiten vorhanden und geplant, Lernkontrollen – im Sinne von Erfolgskontrollen – durchzuführen. So können Arbeiten abgegeben werden, mittels MS Forms können Online-Lernüberprüfungen zusammengestellt werden, Schüler könnten per Audio/Video befragt werden. Aus jetziger Sicht ist es aber problematisch, Noten zu erteilen, da deren Validität sicher umstritten wäre. Besser ist es hier, auf kantonale Vorgaben zu warten, was bezüglich Beurteilung, Promotion und Zeugnis angedacht ist.

Einbau von Sport, Musik teGe, texGe, bGe, WAH, Wahlfächern und Projektunterricht
Die Fachlehrpersonen dieser Fächer sprechen sich ab und integrieren ihre Aufträge in die Pläne. Vielleicht mag es auf den ersten Blick nicht augenscheinlich sein, wie solche Aufträge zu gestalten sind. Unterschätzen wir die Kreativität der Lehrpersonen nicht. Landart im Wald und per Bilder dokumentieren, Theorie- und Kochaufträge im WAH, Musik in den Onlinealltag einbringen ist sehr wichtig. Unsere Sportlehrpersonen haben sich Sportsequenzen überlegt, welche täglich vor oder nach dem Fernunterricht oder auch direkt in den Online-Unterricht integriert werden. Ebenso sind freiere fächerübergreifende Projekte geplant.

Technik – ICT
Die Technik hat mit Beginn des Fernunterrrichts fast ausnahmslos gut funktioniert. Begünstigt hat diesen Umstand, dass die meisten Schülerinnen und Schüler bereits gewohnt sind, die eingesetzten Tools im Unterricht zu verwenden.
Die Sek eins Höfe hat schon früh begonnen, die ICT in den Unterricht und in die Organisation einzubauen. Seit vier Jahren arbeiten die Schülerinnen und Schüler in einer 1:1 Ausstattung mit Tablets (Convertible). Die Schulzimmer verfügen über eine interaktive Präsentationstechnik. Der technische und pädagogische Support unterstützt die Lehrpersonen im Einsatz der elektronischen Mittel.

Lehrpersonen
Für die Lehrpersonen ist die Organisation des Fernunterrichts eine grosse Herausforderung. Das Grundsätzliche wurde aber auch in Anbetracht der Umstände kaum hinterfragt und Fernunterricht durchaus auch als motivierende Challenge angegangen. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Lehrpersonen sind auch an unserer Schule z. T. gross. Es gibt Lehrpersonen oder Unterrichtsteams, welche fast nahtlos vom Regel- in den Fernunterricht wechseln konnten. Andere haben die Tablets im Unterricht vor allem als Hilfsmittel zur Recherche und zum Herstellen von Dokumenten oder dem Nutzen von Online-Angeboten eingesetzt. Eigentliche digitale Unterrichtssettings waren aber eher neu. Zu digitalem Lernen boten wir bisher auch schon Workshops an. In der jetzigen Situation haben wir vor allem auf zahlreiche Online-Angebote (Tutorials…) hingewiesen, welche Programme und Möglichkeiten erklärten. Die Lehrpersonen haben sich mit grossem Einsatz in den Fernunterricht eingegeben und fast alle sind je von ihrem Startpunkt her, in den Fernunterricht eingestiegen und habe ihre Methoden verfeinert oder erweitert. Insbesondere sind aus der Not heraus, die Austausch- und Kommunikationsformen in der Begleitung des Lernens der Jugendlichen ausgebaut worden. Die kollegiale Unterstützung in diesen Prozessen ist sehr wichtig. Erfreulich ist, dass die meisten Bemühungen gut gelungen sind und das Fernlernen soweit funktioniert. Es ist ein Ziel, dass wir bei stetiger Weiterentwicklung arbeitsbelastungsmässig in eine normale Situation übergehen können.

Schülerinnen und Schüler
Sie stehen natürlich im Zentrum und sollen auch trotz Schulschliessung die Möglichkeit haben, gut zu lernen. Aus unserer Sicht sind die meisten Jugendlichen motiviert in den Fernunterricht eingestiegen und die Möglichkeit von «zuhause aus in die Schule» gehen zu können hat mindestens bis jetzt auch etwas Reizvolles. Mit der Technik kommen sie mehrheitlich gut zurecht und können die Aufträge erledigen und nützen die direkten Austauschmöglichkeiten mit ihren Lehrpersonen gut. Sicher sind Schülerinnen und Schüler, welche aus verschiedenen Gründen, erschwerte Voraussetzungen mitbringen, besonders gefordert und es ist ein Thema, welches wir im Auge behalten müssen.

Eltern
Seitens der Eltern haben wir bis jetzt fast ausnahmslos positive Rückmeldungen für den Start bekommen. Im «Normalbetrieb» kann es, so hoffen wir, für die Familien hilfreich sein, dass ihre Oberstufenkinder in klaren, vorgegeben Strukturen selbstständig arbeiten, lernen können und beschäftigt sind. In den Familien sind aber auch jetzt schon zum Teil und vermutlich leider zunehmend schwierige und belastende Situationen vorhanden. Vermutlich die meisten Familien sind in diesen Zeiten mit vielfältigen Ansprüchen und Belastungen sehr gefordert, so dass die Situation mit zunehmender Zeitdauer fast für alle schwieriger werden kann. Mit einer kurzen Online-Befragung versuchen wir schon in der ersten Woche ein kurzes Feedback einzuholen.

Einige Gelingensbedingungen

  • gut ausgebaute digitale Infrastruktur
  • Ausgebildete und im Umgang gewohnte Lehrpersonen
  • Technischer und pädagogischer Support
  • Unterrichtssettings, welche digitale Hilfsmittel gut integrieren sind bereits etabliert
  • Schülerinnen und Schüler sind sich gewohnt, auch selbstständig zu arbeiten
  • Eher wenige aber gut genutzte und bekannte Tools (gemeinsame Strategie der Schule)

Ausblick

Bei aller Motivation für den Fernunterricht sind die Gedanken aber vor allem auch bei der schwierigen Situation, in der wir uns als Gesellschaft befinden. So dass ganz andere Themen als das schulische Lernen in den Vordergrund rücken können.

Bezogen auf den Fernunterricht freuen wir uns über den motivierenden, gut gelungen Einstieg ins Dinstance Learning. In den nächsten Tagen oder vermutlich leider während vielen Wochen wird es Anpassungen geben. Asynchrones Lernen rückt vielleicht stärker in den Vordergrund. Ob fixe, doch recht umfangreiche Blockarbeitszeiten realistisch und zielführend sind, gilt es zu beobachten. Insbesondere wird die Situation für einzelne Schülerinnen und Schüler, Familien, aber auch für Lehrperson schwierig. Wie können wir dies berücksichtigen? Wie können wir die Lernenden auch langfristig gut begleiten und ihnen Hilfen und Strukturen bieten?

Bezüglich des digitalen Lernens und des Fernunterrichts, der Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler wird diese schwierige Phase sicher auch intensive und spannende Entwicklungen im Schulbereich forcieren.

 

Meine eigene Bewerbungshomepage

Unterrichtsmaterial Bewerbungshomepage-komprimiert

Warum eine Bewerbungshomepage?

Als Digital Natives wachsen unsere Jugendlichen in einer digitalisierten und schnelllebigen Zeit auf, welche zunehmend weiterführende Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert. Der verantwortungsbewusste und sensible Umgang mit eigenen Informationen im Internet stellt viele Jugendliche vor eine Herausforderung. Beim Erstellen einer Bewerbungshomepage lernen die Schüler/innen exemplarisch, wie sie sich digital professionell und adressatenorientiert präsentieren können. Die Lernenden können dadurch die vorherrschende Medienlandschaft besser verstehen, sie nutzen digitale Werkzeuge eigenständig und kritisch und hinterfragen dabei die sich bietenden Chancen und Risiken. All dies sind Kernkompetenzen, zu deren Förderung der Lehrplan 21 verpflichtet.

Nebst dieser sehr grundlegenden, pädagogischen Perspektive, bietet die Bewerbungshomepage den Jugendlichen einen vorteilhaften Trumpf im Ärmel bei der herausfordernden Berufswahl. Immer häufiger informieren sich zukünftige Arbeitgeber/innen mithilfe des Internets über potentielle Bewerber/innen. Durch die Bewerbungshomepage gelingt es Jugendlichen sich von Mitbewerberinnen und –bewerbern abzugrenzen, indem sie zusätzliches Wissen und Engagement in einem digitalisierten Kontext präsentieren.

Konzept / Grundidee

Die Arbeit an einer Bewerbungshomepage öffnet einer fächerübergreifenden (Medien und Informatik, Deutsch, Lebenskunde, Bildnerisches Gestalten) und kompetenzorientierten Unterrichtseinheit die Tür, welche an der privaten Lebenswelt der Jugendlichen anknüpft und die Brücke zur beruflichen Zukunft schlägt.

Der erstellte Leitfaden orientiert sich an den folgenden Prinzipien:

  • Schutz der Privatsphäre: Der Schutz der Privatsphäre und sensibler Daten hat einen hohen Stellenwert. Durch das Erstellen von passwortgeschützten Seitenbereichen wird dem Rechnung getragen. Es lohnt sich, weitere Inputs in Sachen Privatsphäre und sensible Daten (Lebenslauf, Zeugnisse, etc.) im Internet zu machen.
  • Prinzip der Freiwilligkeit: Alle Jugendlichen erarbeiten exemplarisch eine eigene Bewerbungshomepage anhand der vorgegebenen Kriterien und Module. Ob die passwortgeschützte Seite anschliessend bei Bewerbungsgesprächen (gewinnbringend) eingesetzt wird, ist den Lernenden selbst überlassen.
  • Erarbeitung von konzeptionellem Wissen beim Gestalten einer Bewerbungshomepage am Beispiel des Homepage-Baukastens „Wix“: Das Erstellen der Homepage erfordert weder von Lehrpersonen noch von Lernenden vertiefte HTML-/Programmier-Kenntnisse. Das erlernte Wissen ist auf andere Homepage-Baukästen (Jimdo, WordPress, etc.) übertragbar. Der Anbieter „Wix“ wurde aufgrund von persönlichen Vorerfahrungen meinerseits und der Möglichkeit einer unlimitierten Anzahl an passwortgeschützten Seitenbereichen gewählt.
  • Selbstständiges Arbeiten: Die Jugendlichen erarbeiten sich die Bewerbungshomepage grundsätzlich in Eigenregie. Die Lehrperson steht als Coach mit Hilfestellungen zur Seite. Mithilfe von Youtube-Tutorials und/oder dem Webseiten-Support des Homepage-Anbieters sollen die Lernenden Umsetzungsschwierigkeiten persönlich auf den Grund gehen.
  • Selbstreflexion und Peer-Feedback: Regelmässig werden die Lernenden anhand der Checklisten aufgefordert, die erstellten Inhalte auf ihre Vollständigkeit und Qualität hin zu überprüfen. Zusätzlich steht am Ende der Unterrichtseinheit ein detailliertes Kriterienraster zur Selbst-, Peer- und Fremdevaluation durch die Lehrperson zur Verfügung. Es bietet sich an, die Arbeit mit Textkorrekturprogrammen aufzugreifen und zu vertiefen.

Aufbau und Umsetzung

Die Arbeit an der Bewerbungshomepage teilt sich in die folgenden Module auf:

  • Modul 1: Aufsetzen der Homepage
  • Modul 2: Titelseite gestalten
  • Modul 3: Unterseite 1 – Das bin ich!
  • Modul 4: Unterseite 2 – Meine Stärken
  • Modul 5: Unterseite 3 – Lebenslauf und Downloadbereich
  • Modul 6: Unterseite 4 – Kontaktangaben
  • Modul 7: Überprüfung und Qualitätsmerkmale
  • Zusatzmodul 8: Marketing – Meine eigene Visitenkarte ​

Da ich die Bewerbungshomepage nach den Sportferien zum ersten Mal mit meiner Klasse erprobe, kann ich mich auf keine Erfahrungswerte beziehen. Ich rechne mit einem zeitlichen Aufwand von 10-14 Lektionen. Eine Auswertung unter Einbezug der Eindrücke und Erfahrungen meiner Klasse folgt in einem zweiten Teil zu einem späteren Zeitpunkt.

Da die schriftliche Bewerbung während den nächsten Monaten für Schüler/innen der zweiten (und dritten!) Oberstufe einen hohen Stellenwert besitzt und einzelne Lehrpersonen bereits Erfahrungen mit Bewerbungshomepages sammeln möchten, habe ich mich dazu entschlossen, den Eintrag bereits jetzt mit den dazugehörigen Unterrichtsmaterialien hochzuladen. Eine kritische Evaluation folgt. Natürlich bin ich auch interessiert an Rückmeldungen und Erfahrungswerten anderer Lehrpersonen.

Entwicklungsmöglichkeiten

Bei der Unterrichtseinheit handelt es sich primär um einen Leitfaden für das selbstständige Erarbeiten einer Bewerbungshomepage. Die Produktorientierung beziehungsweise das Erstellen einer semi-professionellen Homepage steht im Vordergrund. Es lohnt sich, zusätzliche Inputs zu den folgenden Fragen im Unterricht einzustreuen:

  • Selbstreflexion: Wie stelle ich mich dar? Wie stelle ich mich nicht dar?
  • Wahl der Präsentationsplattform: Was ist der Unterschied zwischen einer Bewerbungshomepage und meinem Instagram-, Tikok-, Snapchat- oder Twitterprofil?
  • Privatsphäre im Internet: Wie erstelle ich passwortgeschützte Bereiche für Social Media-Konten? Wie sieht meine digitale Visitenkarte zum heutigen Zeitpunkt aus? Möchte ich daran etwas ändern?
  • Chancen und Risiken: Explizite Unterrichts- / Reflexionseinheit zu den Chancen und Risiken einer Bewerbungshomepage

Viel Spass beim Ausprobieren!