Meine eigene Bewerbungshomepage

Unterrichtsmaterial Bewerbungshomepage-komprimiert

Warum eine Bewerbungshomepage?

Als Digital Natives wachsen unsere Jugendlichen in einer digitalisierten und schnelllebigen Zeit auf, welche zunehmend weiterführende Kompetenzen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien erfordert. Der verantwortungsbewusste und sensible Umgang mit eigenen Informationen im Internet stellt viele Jugendliche vor eine Herausforderung. Beim Erstellen einer Bewerbungshomepage lernen die Schüler/innen exemplarisch, wie sie sich digital professionell und adressatenorientiert präsentieren können. Die Lernenden können dadurch die vorherrschende Medienlandschaft besser verstehen, sie nutzen digitale Werkzeuge eigenständig und kritisch und hinterfragen dabei die sich bietenden Chancen und Risiken. All dies sind Kernkompetenzen, zu deren Förderung der Lehrplan 21 verpflichtet.

Nebst dieser sehr grundlegenden, pädagogischen Perspektive, bietet die Bewerbungshomepage den Jugendlichen einen vorteilhaften Trumpf im Ärmel bei der herausfordernden Berufswahl. Immer häufiger informieren sich zukünftige Arbeitgeber/innen mithilfe des Internets über potentielle Bewerber/innen. Durch die Bewerbungshomepage gelingt es Jugendlichen sich von Mitbewerberinnen und –bewerbern abzugrenzen, indem sie zusätzliches Wissen und Engagement in einem digitalisierten Kontext präsentieren.

Konzept / Grundidee

Die Arbeit an einer Bewerbungshomepage öffnet einer fächerübergreifenden (Medien und Informatik, Deutsch, Lebenskunde, Bildnerisches Gestalten) und kompetenzorientierten Unterrichtseinheit die Tür, welche an der privaten Lebenswelt der Jugendlichen anknüpft und die Brücke zur beruflichen Zukunft schlägt.

Der erstellte Leitfaden orientiert sich an den folgenden Prinzipien:

  • Schutz der Privatsphäre: Der Schutz der Privatsphäre und sensibler Daten hat einen hohen Stellenwert. Durch das Erstellen von passwortgeschützten Seitenbereichen wird dem Rechnung getragen. Es lohnt sich, weitere Inputs in Sachen Privatsphäre und sensible Daten (Lebenslauf, Zeugnisse, etc.) im Internet zu machen.
  • Prinzip der Freiwilligkeit: Alle Jugendlichen erarbeiten exemplarisch eine eigene Bewerbungshomepage anhand der vorgegebenen Kriterien und Module. Ob die passwortgeschützte Seite anschliessend bei Bewerbungsgesprächen (gewinnbringend) eingesetzt wird, ist den Lernenden selbst überlassen.
  • Erarbeitung von konzeptionellem Wissen beim Gestalten einer Bewerbungshomepage am Beispiel des Homepage-Baukastens „Wix“: Das Erstellen der Homepage erfordert weder von Lehrpersonen noch von Lernenden vertiefte HTML-/Programmier-Kenntnisse. Das erlernte Wissen ist auf andere Homepage-Baukästen (Jimdo, WordPress, etc.) übertragbar. Der Anbieter „Wix“ wurde aufgrund von persönlichen Vorerfahrungen meinerseits und der Möglichkeit einer unlimitierten Anzahl an passwortgeschützten Seitenbereichen gewählt.
  • Selbstständiges Arbeiten: Die Jugendlichen erarbeiten sich die Bewerbungshomepage grundsätzlich in Eigenregie. Die Lehrperson steht als Coach mit Hilfestellungen zur Seite. Mithilfe von Youtube-Tutorials und/oder dem Webseiten-Support des Homepage-Anbieters sollen die Lernenden Umsetzungsschwierigkeiten persönlich auf den Grund gehen.
  • Selbstreflexion und Peer-Feedback: Regelmässig werden die Lernenden anhand der Checklisten aufgefordert, die erstellten Inhalte auf ihre Vollständigkeit und Qualität hin zu überprüfen. Zusätzlich steht am Ende der Unterrichtseinheit ein detailliertes Kriterienraster zur Selbst-, Peer- und Fremdevaluation durch die Lehrperson zur Verfügung. Es bietet sich an, die Arbeit mit Textkorrekturprogrammen aufzugreifen und zu vertiefen.

Aufbau und Umsetzung

Die Arbeit an der Bewerbungshomepage teilt sich in die folgenden Module auf:

  • Modul 1: Aufsetzen der Homepage
  • Modul 2: Titelseite gestalten
  • Modul 3: Unterseite 1 – Das bin ich!
  • Modul 4: Unterseite 2 – Meine Stärken
  • Modul 5: Unterseite 3 – Lebenslauf und Downloadbereich
  • Modul 6: Unterseite 4 – Kontaktangaben
  • Modul 7: Überprüfung und Qualitätsmerkmale
  • Zusatzmodul 8: Marketing – Meine eigene Visitenkarte ​

Da ich die Bewerbungshomepage nach den Sportferien zum ersten Mal mit meiner Klasse erprobe, kann ich mich auf keine Erfahrungswerte beziehen. Ich rechne mit einem zeitlichen Aufwand von 10-14 Lektionen. Eine Auswertung unter Einbezug der Eindrücke und Erfahrungen meiner Klasse folgt in einem zweiten Teil zu einem späteren Zeitpunkt.

Da die schriftliche Bewerbung während den nächsten Monaten für Schüler/innen der zweiten (und dritten!) Oberstufe einen hohen Stellenwert besitzt und einzelne Lehrpersonen bereits Erfahrungen mit Bewerbungshomepages sammeln möchten, habe ich mich dazu entschlossen, den Eintrag bereits jetzt mit den dazugehörigen Unterrichtsmaterialien hochzuladen. Eine kritische Evaluation folgt. Natürlich bin ich auch interessiert an Rückmeldungen und Erfahrungswerten anderer Lehrpersonen.

Entwicklungsmöglichkeiten

Bei der Unterrichtseinheit handelt es sich primär um einen Leitfaden für das selbstständige Erarbeiten einer Bewerbungshomepage. Die Produktorientierung beziehungsweise das Erstellen einer semi-professionellen Homepage steht im Vordergrund. Es lohnt sich, zusätzliche Inputs zu den folgenden Fragen im Unterricht einzustreuen:

  • Selbstreflexion: Wie stelle ich mich dar? Wie stelle ich mich nicht dar?
  • Wahl der Präsentationsplattform: Was ist der Unterschied zwischen einer Bewerbungshomepage und meinem Instagram-, Tikok-, Snapchat- oder Twitterprofil?
  • Privatsphäre im Internet: Wie erstelle ich passwortgeschützte Bereiche für Social Media-Konten? Wie sieht meine digitale Visitenkarte zum heutigen Zeitpunkt aus? Möchte ich daran etwas ändern?
  • Chancen und Risiken: Explizite Unterrichts- / Reflexionseinheit zu den Chancen und Risiken einer Bewerbungshomepage

Viel Spass beim Ausprobieren!