Inspiriert durch eine TED-Präsentation der amerikanischen Pädagogin Karen Mensing wurde ich auf das edukative Potential von QR-Codes aufmerksam. Die folgenden Notizen stellen Überlegungen dar, wie man QR-Codes im Unterricht effizient einsetzen kann.
Was sind QR-Codes?
QR-Codes sind zweidimensionale Codes, die in verschiedensten Alltags- und Arbeitsdimensionen zur Anwendung kommen. Ob in der Navigation, als mobile Visitenkarte auf dem Swisspass oder als digitaler Einkaufszettel, QR-Codes ermöglichen eine schnelle Speicherung und Verbreitung von Informationen. «QR» steht für «Quick Response», eine «schnelle Antwort», die wir auch im Unterrichtsalltag nutzen können.
Wie entziffere ich die Informationen auf QR-Codes?
Ganz einfach: App herunterladen und QR-Code scannen. Ich persönlich arbeite mit «Blitz QR Scanner» auf Android. Mittlerweile gibt es unzählige Apps, die diese Dienste anbieten. Die meisten Apps sind kostenlos und funktionieren einwandfrei.
Wie erstelle ich einen QR-Code?
Hier offenbart sich grosses Potenzial für uns Lehrpersonen. QR-Codes können wir nicht nur passiv konsumieren, sondern selbst aktiv erstellen und mit Informationen und Inhalten füllen. Mittlerweile gibt es zahlreiche kostenlose Anbieter, die einen äusserst intuitiven und selbsterklärenden Zugang ermöglichen. Eine Auswahl:
Vorteile von QR-Codes im Unterricht
Insbesondere für das selbstgesteuerte und binnendifferenzierte Arbeiten eignen sich QR-Codes optimal. Der Heterogenität der Klasse kann man durch Arbeitsaufträge und zusätzlichen Informationen in diversen Bereichen wie dem Arbeitstempo, dem Schwierigkeitsgrad, den Interessen und Neigungen, den Zugängen oder dem bevorzugten Lernstil Rechnung tragen. Auch der motivationale Faktor darf nicht ausser Acht gelassen werden: Inhalte hinter QR-Codes müssen nicht direkt offenbart werden, sondern können auch als kleine «Überraschung» versteckt bleiben.
Was muss ich beachten?
Eine Voraussetzung für den Einsatz von QR-Codes ist natürlich ein funktionierender Internetzugang und das Vorhandensein von digitalen Verarbeitungsgeräten wie Tablets oder Smartphones. Dabei bilden eine funktionierende Kamera und die Möglichkeit, Apps selber herunterzuladen, die Gelingensbedingungen. Besonders datenintensive QR-Codes wie YouTube-Videos erfordern eine gute Internetverbindung. Textlastige Dokumente hingegen können einfacher abgerufen und von den Geräten schneller verarbeitet und gelesen werden.
Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes im Unterricht?
Die Einsatzmöglichkeiten sind zahlreich und der Kreativität sind (beinahe) keine Grenzen gesetzt. Zurzeit setzte ich die QR-Codes als Vertiefungsmöglichkeit für besonders schnelle Lernende ein. Sobald ein Auftrag erledigt wurde, können sich die Lernenden mit Hilfe der QR-Codes themenrelevantes Zusatzwissen erarbeiten. In Geschichte (Imperialismus) habe ich beispielsweise die QR-Codes mit Lernvideos von «TheSimpleClub» gefüllt, welche die Grundzüge der Epoche nochmals aufgreifen, erläutern und vertiefen. Weiter Möglichkeiten zur Nutzung im Unterricht wären beispielsweise:
- Weiterführende und vertiefende Materialien für schnelle Schüler/innen
- Lösungsvorschläge oder Tipps/Lernhilfen über QR-Codes zur Verfügung stellen
- Zusatzinformationen auf Webseiten oder Videos verlinken
- Auf Arbeitsblättern mit Hilfe von QR-Codes die Lösungen zur Verfügung stellen
- Eine digitale Werkstatt oder Planarbeit nur mit Hilfe von QR-Codes
- Die Lernenden selbst Plakate oder Präsentationen mit QR-Codes erstellen lassen.
- Schnitzeljagden oder weitere spannende und spielerische Ideen der Informationsbeschaffung
Interesse geweckt?
Ich selbst befinde mich noch ziemlich am Anfang im Umgang mit und in der Nutzung von QR-Codes. Vielleicht habt ihr bereits spannende Erfahrungen gemacht oder gar selbst Projekte durchgeführt? Ich würde mich über weitere Ideen und Inspirationen freuen!